Apotheke in Zahlen

Zahlen, Daten und Fakten rund um die Apotheke lesen Sie in diesem Beitrag.

Die nächste Apotheke ist im Schnitt nur vier Minuten entfernt.
Eine Milliarde Patienten kommen pro Jahr in die Apotheke.
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Etwa 20.250 Apotheken versorgen die Menschen in Deutschland mit Arzneimitteln. Zwar sinkt die Zahl der öffentlichen Apotheken seit einigen Jahren, doch die flächendeckende Versorgung mit Medikamenten ist derzeit nicht gefährdet: Im Durchschnitt beträgt die Entfernung zur nächsten Apotheke etwa vier Kilometer. 85 Prozent der Deutschen erreichen die nächste Apotheke mit dem Auto in vier Minuten, weitere 14 Prozent benötigen höchstens 15 Minuten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Braunschweiger Thünen-Instituts für Ländliche Räume.

Notdienst: Rund um die Uhr geöffnet

Damit Sie 356 Tage pro Jahr und zu jeder Uhrzeit gut versorgt sind, leisten jährlich etwa eine halbe Million Apotheken Nacht- und Notdienste. Dieses Angebot wird gerne genutzt, deutschlandweit versorgen Apotheken mehr als 20000 Patienten pro Nacht- und Notdienst. Vor allem für Familien ist dieser Service wichtig: Jeder Dritte Notdienstkunde benötigt außerhalb der regulären Öffnungszeiten Medikamente für sein Kind. Die Notdienstsuche des Internet-Portals www.aponet.de wurde 2015 beachtliche 8,6 Millionen Mal benutzt.

Individuelle Medikamente

Ob Hautcreme oder spezielle Kapseln: Jede Apotheke kann Arzneimittel auch individuell herstellen. Das ist gut für all diejenigen Patienten, für die es kein passendes Fertigarzneimittel gibt. 2014 wurden für gesetzlich Krankenversicherte insgesamt 13,9 Millionen Rezepturen hergestellt. Gerade Kinder profitieren davon, etwa wenn ein Medikament in einer für sie erforderlichen Dosis nicht als Fertigarzneimittel verfügbar ist.

Sichere Therapie mit vielen Arzneimitteln

Jeder vierte Deutsche nimmt dauerhaft drei oder mehr Arzneimittel ein. Das birgt Risiken, denn nicht alle Medikamente vertragen sich miteinander. Um derartigen Arzneimittelwechselwirkungen zu begegnen, gibt es mehrere Strategien. So hat ab Oktober 2016 jeder Patient, der regelmäßig mehr als drei Medikamente einnimmt, das Recht auf einen Medikationsplan, der durch den Arzt ausgestellt wird und vom Apotheker ergänzt werden darf. Die Dokumentation ist deswegen so wichtig, weil in der Apotheke alle Medikamente des Patienten bekannt sind, egal welcher Arzt sie verordnet hat oder ob sie rezeptfrei erworben wurden. Dieses Wissen schätzen auch die Patienten: 88 Prozent aller Menschen, die mehrere Medikamente einnehmen müssen, haben eine Stammapotheke.

Zuzahlungen bei Medikamenten

Gesetzlich versicherte Patienten müssen bei verordneten Medikamenten zehn Prozent des Arzneimittelpreises zuzahlen, mindestens aber fünf und höchstens zehn Euro. Durch diese Zuzahlungen, die Apotheken an die Krankenkassen weitergeben, nehmen die Krankenkassen über zwei Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich ein. Wussten Sie, dass Sie Ausgaben für Medikamente auch bei der Steuererklärung geltend machen können? Gesetzlich Versicherte müssen maximal zwei Prozent ihres Jahresbruttoeinkommens für Medikamentenzuzahlungen aufbringen. Bei chronisch kranken Menschen liegt die Grenze bei einem Prozent. Von den rund 70 Millionen gesetzlich krankenversicherten Menschen in Deutschland ist etwa jeder Zehnte von weiteren Zuzahlungen befreit. Wie hoch Ihre jährliche Belastungsgrenze ist, verrät Ihnen der Zuzahlungsrechner auf www.aponet.de.

Apotheke als Arbeitgeber

Die Apotheke ist ein familienfreundlicher Arbeitsplatz, der vor allem bei Frauen sehr beliebt ist: Von den insgesamt knapp 63000 berufstätigen Apothekern in Deutschland sind 69 Prozent weiblich (Stand: 2015). Bei den Ausbildungsberufen der Pharmazeutisch-technischen Assistenten und der Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten liegt der Frauenanteil sogar bei 98 beziehungsweise 99 Prozent. Auch in Führungspositionen arbeiten im Vergleich zu anderen Branchen überdurchschnittlich viele Frauen: Knapp 47 Prozent aller Apothekenleiter sind weiblich. Durch Teilzeitmöglichkeiten und wohnortnahe Arbeitsplätze bieten Apotheken gute Voraussetzungen, familiäre Aufgaben und Berufstätigkeit in Einklang zu bringen.

Natascha Koch

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