Gesundheit

Bei Diabetes spielen auch Darmbakterien eine Rolle

ZOU  |  10.01.2023

Bestimmte Bakterien im Darm könnten zur Entwicklung von Typ-2-Diabetes beitragen oder auch davor schützen. Dies berichten Forscher der Cedars-Sinai Klinik in Los Angeles, die Menschen mit einer Vorstufe von Diabetes genauer untersucht hatten.

Abbildung vom Darm mit einer Vielzahl an Bakterien.
Die Gemeinschaft aller Bakterien im Darm wird als Darm-Mikrobiom bezeichnet.
© ChrisChrisW/iStockphoto

Menschen mit mehr Coprococcus-Bakterien im Darm reagierten in der Studie besser auf Insulin, während die Insulinsensitivität bei Menschen mit größeren Mengen an Flavonifractor-Bakterien  geringer war. Eine niedrige Insulinsensitivität ist charakteristisch für Typ-2-Diabetes. Man weiß allerdings noch nicht, ob die Unterschiede im Darm-Mikrobiom einer Person den Diabetes verursacht hat oder umgekehrt der Diabetes die Mikrobiom-Unterschiede.

Das Forschungsteam beobachtet seit 2018 Daten von Erwachsenen zwischen 40 und 80 Jahren. Für die neueste Studie analysierten sie Daten von 352 Personen ohne bekannten Diabetes. Von ihnen hatten 135 einen etwas erhöhten Blutzuckerspiegel, der auf einen Prädiabetes hinwies, und bei 28 Personen sprachen Ergebnisse aus einem Glukosetoleranztest für einen Diabetes. Auf der Suche nach Zusammenhängen zwischen 36 Butyrat-produzierenden Bakterienarten und dem Insulinspiegel stieß das Team auf Coprococcus und verwandte Bakterienarten, die günstige Auswirkungen auf die Insulinsensitivität hatten. Flavonifractor war dagegen bei Menschen mit einer Insulinresistenz vermehrt zu finden. Dies steht im Einklang mit früheren Untersuchungen, in denen höhere Mengen an Flavonifractor im Stuhl von Menschen mit Diabetes gefunden wurden.

Dr. Mark Goodarzi betonte jedoch, dass man noch nicht weiß, ob und wie Menschen ihr Mikrobiom verändern können, um ihr Diabetesrisiko zu senken. Er ist aber zuversichtlich: „Wir brauchen mehr Forschung, um die spezifischen Bakterien zu identifizieren, deren Menge wir verändern müssen, um Diabetes vorzubeugen oder zu behandeln. Aber das kommt wahrscheinlich in den nächsten fünf bis zehn Jahren.“

Quelle: DOI 10.2337/db22-0168

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