Ein koreanisches Forschungsteam hat bei Menschen mit Reizdarmsyndrom eine geringere Bakterienvielfalt im Darm gefunden als bei gesunden Menschen. Die Häufigkeit von 21 Bakterienarten unterschied sich zwischen erkrankten und gesunden Kontrollpersonen.
Frühere Studien konnten keine Unterschiede in der Darmflora bei Patienten mit einem Reizdarmsyndrom finden. Dem koreanischen Forschungsteam ist es nun erstmals durch eine Analyse eigener Daten in Kombination mit Daten aus neun weiteren Datensätzen gelungen, einen Zusammenhang zwischen Reizdarmsyndrom und einer geringeren Bakterienvielfalt im Darm nachzuweisen. Zudem unterschied sich die Häufigkeit von 21 Bakterienarten bei Gesunden und Menschen mit Reizdarmsyndrom. Da sich in der Stichprobe von 576 Patienten und 487 Gesunden zu wenige Kinder befanden, gab es für diese Altersgruppe noch keine klaren Ergebnisse. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Microbiology Spectrum“ veröffentlicht.
Prof. Dr. Jung Ok Shim vom Korea University College of Medicine in Seoul wies darauf hin, dass man noch nicht wisse, ob die gestörte Darmbakteriengemeinschaft Ursache oder Folge des Reizdarmsyndroms ist: „Funktionsstudien sind erforderlich, um zu herauszufinden, ob die Veränderung zur Entwicklung eines Reizdarmsyndroms beiträgt.“
Ein Reizdarmsyndrom verursacht Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen oder -krämpfe. Obwohl es eine häufige Erkrankung ist, weiß man bisher wenig darüber, wie es entsteht. Es gibt auch noch keine wirksame Behandlung. Als mögliche Ursachen wurden bisher neben einer veränderten Darmflora akute bakterielle Darmentzündungen diskutiert, die zu einer anhaltenden geringgradigen Entzündung der Darmwand führen.
Quelle: DOI 10.1128/spectrum.02125-22
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