Baby & FamilieGesundheitSenioren

Bessere Hygiene - häufiger Alzheimer?

06.09.2013

Wohlstand und Hygiene scheinen nicht nur positive Auswirkungen auf die Bevölkerung eines Landes zu haben. Offenbar steht ein geringerer Kontakt mit Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen mit einem erhöhten Risiko, an Alzheimer zu erkranken, in Zusammenhang.

Seniorin wird von Frau um die 50 Treppe hinuntergeführt, hält sich mit einer Hand am Treppengeländer fest
In Ländern mit einer guten sanitären Versorgung, wie es in Deutschland der Fall ist, erkranken die Menschen häufiger an Alzheimer.
© Peter Maszlen - Fotolia

Aus den Berechnungen eines Forscherteams aus Kanada, den USA und Großbritannien geht hervor, dass Menschen in Ländern mit einer besseren sanitären Versorgung, häufiger an Alzheimer erkrankten. Das berichten die Forscher im Fachjournal Evolution, Medicine and Public Health. So liegt die Alzheimer-Rate in Ländern, in denen alle Bewohner Zugang zu sauberem Trinkwasser haben wie in Großbritannien oder Frankreich, um zehn Prozent höher als in Ländern, in denen weniger als die Hälfte der Bevölkerung an sauberes Trinkwasser kommt, wie in Kenia oder Kambodscha. In Ländern, in denen vergleichsweise wenige Infektionskrankheiten auftreten, wie der Schweiz oder Island, liegt die Alzheimer-Rate um 12 Prozent höher als in Ländern wie China oder Ghana mit einer relativ hohen Rate an Infektionskrankheiten. Darüber hinaus spielt es offenbar eine Rolle, wie viele Menschen eines Landes in Städten beziehungsweise auf dem Land leben. Die Forscher hatten die Daten von 192 Ländern ausgewertet.

Würden die Faktoren sanitäre Versorgung, Auftreten von Infektionskrankheiten und Verstädterung kombiniert, könnten sie mehr als 40 Prozent der von Land zu Land unterschiedlichen Alzheimer-Häufigkeit erklären, so die Forscher. Ihre Ergebnisse unterstützen die "Hygiene-Hypothese", bei der angenommen wird, dass eine sehr saubere Umgebung die Gefahr für bestimmte Allergien und Autoimmunerkrankungen erhöht. Die Alzheimer-Krankheit scheine sich hier einzureihen, so die Wissenschaftler. Demnach könne sich ein geringerer Kontakt mit einem weiten Spektrum von Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen negativ auf die Entwicklung des Immunsystems auswirken. Das Gehirn werde dadurch entzündlichen Prozessen ausgesetzt, die mit der Entstehung von Alzheimer in Verbindung gebracht werden, vermuten die Forscher.

HH

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Ein Mann, der ein Fenster zum Lüften geöffnet hat uns aus dem Fenster hinausblickt.
Podcast: gecheckt!
Gesundheit

Podcast: Radon in Wohnräumen - Risiken und Vorsorge

Radon und seine Zerfallsprodukte erhöhen mancherorts die Strahlenbelastung in Innenräumen, was auf…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden