ArzneimittelGesundheit

Bluterkrankheit: Apotheken vor Ort haben Notfalldepots

AK Niedersachsen/NK  |  29.10.2022

Wer an der Bluterkrankheit leidet, weiß, dass er sich im Alltag möglichst nicht verletzen darf. Das Blut gerinnt deutlich langsamer als bei Gesunden, daher können auch kleine Wunden zu einem größeren Blutverlust führen. Damit Patienten im Notfall schnell geholfen wird, ist es ratsam, dass sie sich eine Stammapotheke suchen. Diese hält einen durchschnittlichen Wochenvorrat an speziellen Arzneimitteln bereit.

Frau, besorgt sich ein Medikament in der Apotheke.
Patienten, die an Hämophilie erkrankt sind, sollten mit einer Apotheke ihres Vertrauens in Kontakt treten. Diese kann dann dafür sorgen, immer einen Wochenvorrat der benötigten Medikamente vorzuhalten.
© gorodenkoff/iStockphoto

Die Bluterkrankheit, medizinisch Hämophilie genannt, zeichnet sich durch einen meist erblichen Mangel an bestimmten Gerinnungsfaktoren aus. Vorsicht ist bei der Krankheit selbst bei kleinen Verletzungen geboten, und manchmal treten Blutungen auch ganz spontan ohne Verletzung auf. Zwar ist Hämophilie noch nicht heilbar, dank moderner Therapien ist die Erkrankung heutzutage aber in der Regel gut beherrschbar. Die Lebenserwartung unterscheidet sich nicht von der eines Gesunden.

Schnelle Hilfe bei akuter Blutung

Bei einer akuten Blutung hilft die Stammapotheke schnell und unkompliziert weiter. Darauf weist die Apothekerkammer Niedersachsen hin. Daher sei es wichtig, sich frühzeitig mit einer Apotheke des Vertrauens zu verständigen. Apotheken, die Hämophilie-Patienten betreuen, halten einen durchschnittlichen Wochenbedarf an den regelmäßig benötigten Arzneimitteln vorrätig. Es gibt auch Apotheken, die sich im Verband der Hämophilie-Apotheken e. V. zusammengeschlossen haben und im Internet zu finden sind (www.haemophilie-apotheken.de). Außerdem ist eine Hämophilie-Notfallzentrale mit zwei Notfalldepots in Hamburg und in Berlin an 365 Tagen im Jahr zu jeder Tages- und Nachtzeit über 0800-410 71 00 zu erreichen. So ist gesichert, dass Betroffene im Notfall ihre dringend benötigten Medikamente durch das Notfalldepot erhalten.

Die Stammapotheke pflegt kann zudem in  individuellen Beratungsgesprächen auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsmitteln hinweisen. Beispielsweise sollten Hämophilie-Patienten den schmerzstillenden Wirkstoff ASS meiden, da er die Blutungsneigung erhöht. Ähnliches gilt für Präparate mit Johanniskraut, Ginkgo oder Ingwer. Bei einer Erkältung empfehlen die Fachteams in der Apotheke geeignete Nasensprays und Schmerzmittel.

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