Bluthochdruck betrifft 114 Millionen junge Menschen
Die Rate von Bluthochdruck (Hypertonie) bei Kindern und Jugendlichen unter 19 Jahren ist von 3,2 Prozent im Jahr 2000 auf 6,2 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Das sind weltweit 114 Millionen junge Menschen. Das stellt eine Zusammenschau zahlreicher Studien in der Fachzeitschrift „The Lancet Child & Adolescent Health“ fest.
„Die Verdopplung von Bluthochdruck bei Kindern innerhalb von 20 Jahren sollte bei Ärzten und Betreuungspersonen Alarmglocken schrillen lassen“, sagte Prof. Igor Rudan, Direktor des Zentrums für Globale Gesundheitsforschung am Usher Institute der Universität Edinburgh.
Klarer Zusammenhang mit Übergewicht
Übergewichtige Kinder und Jugendliche haben ein fast achtfach höheres Risiko für Bluthochdruck: Etwa 19 Prozent der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen hatten Bluthochdruck, aber nur 2,4 Prozent der normalgewichtigen Kinder. Der Grund dafür ist, dass Übergewicht weitere Gesundheitsprobleme wie Insulinresistenz und Veränderungen der Blutgefäße verursachen kann.
Etwa jedes zwölfte Kind liegt im Graubereich
Bei 8,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen wurde eine Prähypertonie festgestellt. Das bedeutet, dass ihr Blutdruck höher als normal ist, aber noch unter den Grenzen für Bluthochdruck liegt. Das war besonders bei Jugendlichen zu beobachten: Teenager hatten zu 11,8 Prozent Prähypertonie, jüngere Kinder zu 7 Prozent. Bei Prähypertonie ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich daraus ein „richtiger“ Bluthochdruck entwickelt.
Für die Analyse wurden Daten aus 96 Studien mit mehr als 443.000 Kindern in 21 Ländern ausgewertet.
Quelle: DOI 10.1016/S2352-4642(25)00281-0