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Brustkrebs erkennen: Anleitung für das Abtasten

NAS  |  10.07.2024

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Wird er früh entdeckt, sind die Heilungschancen in der Regel gut. Dazu ist es hilfreich, die Brust regelmäßig selbst auf Veränderungen wie Knoten abzutasten. Wie das geht, lesen Sie hier.

Frau, tastet sich vor dem Spiegel ab.
Einmal im Monat raten Ärzte dazu, die Brust selbst auf Veränderungen zu untersuchen.
© Drazen Zigic/iStockphoto

Um Brustkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen, raten Medizinern Frauen dazu, ihre Brust einmal im Monat selbst zu untersuchen. „Als Zeitpunkt ist hierfür eine Woche nach Beginn der Regelblutung ideal, denn dann ist das Brustgewebe recht weich und mögliche Knoten lassen sich besser ertasten“, rät Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Krankenkasse Barmer. Doch auch nach den Wechseljahren ist die monatliche Selbstuntersuchung weiterhin sinnvoll.

Selbstuntersuchung der Brust: Schritt für Schritt

  1. Suchen Sie sich einen ruhigen Raum mit einem Spiegel und guten Lichtverhältnissen.
  2. Stellen Sie sich mit unbekleidetem Oberkörper vor den Spiegel und betrachten Sie die Brust nach Auffälligkeiten. Variieren Sie dabei auch die Perspektive, indem Sie sich nach vorne beugen oder die Arme in die Seiten stemmen.
  3. Tasten Sie mit der flachen Hand die Brust systematisch ab.
  4. Tasten Sie vom äußeren oberen Rand spiralförmig zur Mitte. Üben Sie dabei mit den Fingern etwas Druck aus, ähnlich der Bewegung beim Klavierspielen.
  5. Vergessen Sie beim Abtasten nicht die Brustwarze, die Sie kurz zusammendrücken und prüfen sollten, ob sich Flüssigkeit absondert. Auch die Bereiche Richtung Schlüsselbein und Achselhöhle gehören zur Selbstuntersuchung.
  6. Wiederholen Sie die Selbstuntersuchung im Liegen.

Wer sich zum ersten Mal abtastet, ist vielleicht überrascht, wie knubbelig sich das Brustgewebe anfühlt. „Bei festerem Gewebe oder einem Knoten sollte man nicht in Panik verfallen, denn es muss sich nicht um einen Tumor handeln. Gerade bei jungen Frauen ist das Brustgewebe meist ohnehin fester. Auch sind etwa die Lymphknoten im Falle einer Infektion tastbar“, sagt Marschall. Falls Frauen im Rahmen der Selbstuntersuchung Auffälligkeiten bemerken, ist die zeitnahe Abklärung durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt sinnvoll. 

Bei diesen Symptomen zum Arzt:

  • Knoten im Brustgewebe: Knoten sind erst ab einer bestimmten Größe tastbar (ein bis zwei Zentimeter) und lassen sich nicht verschieben. Sie fühlen sich fest an und schmerzen meist nicht.
  • Brustwarzen: Verdächtig sind Absenkungen von Teilen oder der gesamten Brustwarze, Entzündungen, blutige und einseitige Absonderungen sowie Hautveränderungen
  • Größe und Bewegungsverhalten der Brust: Ein veränderter Größenunterschied sowie ein unterschiedliches Verhalten der Brüsten beim Heben der Arme sollte abgeklärt werden.
  • Hautveränderungen: Plötzliche Veränderungen der Hautstruktur (Großporigkeit) sowie nicht abklingende Rötungen und Entzündungen können ein Warnzeichen sein.

Ärztliche Untersuchungen zur Früherkennung

Die Selbstuntersuchung der Brust ersetzt keine ärztliche Untersuchung. Ab dem Alter von 30 Jahren haben Frauen einen Anspruch auf eine Brustuntersuchung, bei der die Brust von der Ärztin oder dem Arzt abgetastet und betrachtet wird. Darüber hinaus dient das sogenannte Mammographie-Screening der Früherkennung: Dieses wird neuerdings für Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren alle zwei Jahre übernommen.

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