Brustkrebs früh erkennen und heilen

Was frau über das sogenannte Mammografie-Screening wissen muss und welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt, lesen Sie hier.

Blonde Frau, ca. 50, bei der Mammographie
Zum Mammografie-Screening werden Frauen ab dem 50. Lebensjahr eingeladen.
© Monkey Business - Fotolia

Wer darf teilnehmen?

Eingeladen werden Frauen ab dem 50. Lebensjahr. Bis zum 69. Lebensjahr kommt alle zwei Jahre eine weitere Einladung ins Haus. Die Kosten für die Früherkennungs-Untersuchungen trägt die gesetzliche Krankenversicherung.

Wie läuft das Screening ab?

Bei der Untersuchung röntgt eine Fachkraft die Brüste. Die Brust wird bei der Aufnahme zwischen zwei Platten gepresst. Um eine aussagekräftige Aufnahme zu erzielen, muss die Brust möglichst flach gedrückt werden – dies kann unangenehm sein und schmerzen. Brustkrebs wird dadurch aber nicht ausgelöst.

Wie geht es weiter?

Zwei speziell geschulte Fachärzte widmen sich den Röntgen-Aufnahmen, die sie – unabhängig voneinander – begutachten und auswerten. In der Regel kommt das Ergebnis der Untersuchung innerhalb von sieben Werktagen per Post.

Was passiert, wenn der Befund "negativ" ausfällt?

Das bedeutet, dass die Ärzte nichts Auffälliges entdeckt haben. Bis zur nächsten Mammografie in zwei Jahren sollten Frauen weiterhin aufmerksam ihre Brüste abtasten.

Was passiert, wenn der Befund unklar ist?

Ist der Befund unklar, werden Frauen zur weiteren diagnostischen Abklärung erneut eingeladen.Dann werden die Brüste noch einmal geröntgt oder mit Ultraschall untersucht. Besteht jedoch immer noch Unklarheit, wird empfohlen, eine Gewebeprobe zu entnehmen.

Was passiert, wenn der Befund "positiv" ist?

Auf dem Röntgenbild wird etwas entdeckt, das den Verdacht auf Brustkrebs begründet. Die Ärztin oder der Arzt werden das weitere Vorgehen mit der Frau besprechen und mit der Diagnose nicht allein lassen.

Was sind die Vorteile des Screenings?

Bei Frauen, die am Screening teilnehmen, erkennen Ärzte Brustkrebs oft früher als bei Frauen, die nicht teilnehmen. Nach derzeitigem Wissensstand können dadurch Leben gerettet werden. Wird ein Krebs entdeckt, kann er meist noch schonender behandelt werden. Bei einer Operation kann die Brust fast immer erhalten bleiben.

Gibt es auch Nachteile?

Ja. Das Problem sind sogenannte falsch positive und falsch negative Befunde. Falsch positiv heißt: Die Ärzte glauben, einen Krebsherd gefunden zu haben, tatsächlich ist die Frau aber gesund. Die Folge ist, dass sie sich unnötigerweise Sorgen macht bis der Verdacht ausgeräumt ist. Unter Umständen erfolgt eine – in dem Fall überflüssige – Gewebeentnahme. Außerdem besteht die Gefahr der Übertherapie: Es werden Tumore gefunden und behandelt, die nie auffällig geworden wären und deshalb auch keine Probleme bereitet hätten. Falsch negative Befunde bedeuten, dass eine Frau Krebs hat, dieser aber nicht entdeckt wird und sie sich in falscher Sicherheit wiegt. Ein Tumor kann auch in dem Zeitraum zwischen zwei Mammografien entstehen. Es kann auch passieren, dass der Tumor in einem Stadium entdeckt wird, in dem er nicht mehr heilbar ist. Dann müssen die Frauen länger mit dem Wissen um die Krankheit leben, ohne dass sie einen Vorteil von der frühen Diagnose haben.

Muss ich mitmachen?

Nein, die Teilnahme am Programm zur Brustkrebs-Früherkennung ist freiwillig. Frauen können die Vor- und Nachteile für sich abwägen und selbst entscheiden, ob sie mitmachen wollen. Die Krankenkasse kann ihnen keinen Strick daraus drehen, wenn sie sich gegen die Teilnahme entscheiden. Zudem können sie es sich alle zwei Jahre neu überlegen.

Apotheker Fabian Henkel

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