Corona-Schutz: Fünf Sekunden Luft anhalten

PZ | 08.11.2023

FFP2-Masken zum Schutz vor Corona-Infektionen sind aus dem Straßenbild weitgehend verschwunden. Um sich ohne Maske vor einer Ansteckung zu schützen, könnte es helfen, bei Begegnungen mit anderen fünf Sekunden lang die Luft anzuhalten.
Um sich bei kurzen Begegnungen vor einer Ansteckung zu schützen, könnte es helfen, für einige Sekunden die Luft anzuhalten. image.originalResource.properties.copyright

Das Coronavirus SARS-CoV-2 verbreitet sich hauptsächlich über ausgeatmete winzige Tröpfchen, die als Aerosol lange in der Luft bleiben. Durch das Tragen von Atemschutzmasken können Ansteckungen verhindert werden, doch eine Maskenpflicht besteht in Deutschland schon lange nicht mehr.

Ein Team um Professor Dr. Takeshi Asai von der University of Tsukuba in Japan hat nun untersucht, wie man sich auch ohne Maske bei kurzen Begegnungen mit anderen Menschen schützen kann. Dafür nutzten sie eine lebensgroße Puppe, die sich wie ein Mensch bewegen und dabei Mikropartikel durch den Mund „ausatme“. Die Forschenden ließen die Puppe in verschiedenen Geschwindigkeiten an ihren Messgeräten vorbeilaufen (gehen, joggen, rennen und sprinten) und maßen, wie hoch die „Viruslast“, also die Konzentration an von der Puppe freigesetzten Mikropartikeln in der Luft, ausfiel und wie schnell sie nach der Begegnung wieder abnahm.

Die Messungen ergaben, dass die experimentelle Viruslast stets schnell anstieg, innerhalb von fünf Sekunden einen Peak erreichte und danach wieder schnell abfiel. Das galt für alle Geschwindigkeiten, mit denen die Puppe sich bewegte, und sowohl für eine unbelüftete Umgebung als auch für eine belüftete. Unter belüfteten Bedingungen war aber die absolute Konzentration von Mikropartikeln, die in der Luft maximal erreicht wurde, deutlich niedriger als unter unbelüfteten.

Um das persönliche Ansteckungsrisiko zu senken, raten die Forschenden daher bei Begegnungen mit anderen Menschen zu folgender Strategie: fünf Sekunden lang die Luft anhalten und dann (falls die Begegnung draußen stattfindet) in Windrichtung einatmen. Zusätzlich dazu sollte generell ein Mindestabstand von 1 m zu anderen eingehalten werden. Dies sei auch zur Verhinderung von Infektionen mit anderen Atemwegserregern, etwa Influenza, empfehlenswert.

Diese Tipps sind sicherlich nicht falsch, ergänzend sollte aber gesagt sein, dass das Infektionsrisiko darüber hinaus auch maßgeblich vom eigenen Immunstatus und von der tatsächlichen Viruslast in der Atemluft des anderen abhängt, die im Verlauf einer Infektion abnimmt.

Quelle: DOI: 10.1038/s41598-023-44967-x