MedizinGesundheit

Drogen sorgen häufig für Herzrhythmusstörungen

ZOU  |  21.10.2022

In einer Langzeitstudie unter mehr als 23 Millionen Menschen war das Risiko für Vorhofflimmern, einer Form von Herzrhythmusstörungen, bei Drogenkonsumenten deutlich erhöht. Das galt für alle untersuchten illegalen Drogen, unabhängig von anderen Risikofaktoren wie Alter, Fettleibigkeit, Rauchen, Herzerkrankungen und Diabetes.


© towfiqu ahamed/iStockphoto

Von den über 23 Millionen Studienteilnehmern konsumierten 98.271 Methamphetamin (Crystal Meth), 48.700 Kokain, 10.032 Opiate und 132.834 Cannabis. Insgesamt 998.747 Personen bekamen innerhalb von elf Jahren Vorhofflimmern. Die Wahrscheinlichkeit für diese Erkrankung war um 86 Prozent höher unter denjenigen, die Methamphetamin verwendeten. Bei Opiaten war das Risiko um 74 Prozent höher, bei Kokain um 61 Prozent und bei Cannabis um 35 Prozent.

Personen, die zwei oder mehr illegale Drogen konsumierten, erkrankten mit einer um 63 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an Vorhofflimmern. Dabei hatten drogenabhängige Teilnehmer ein ähnlich hohes Risiko wie Menschen, die unregelmäßig Drogen nahmen.

Professor Gregory Marcus von der Universität Kalifornien sagte: „Dies war die erste große Langzeitstudie, die den Zusammenhang zwischen Methamphetaminen, Kokain, Opiaten, Cannabis und Vorhofflimmern untersuchte. Obwohl der Zusammenhang bei Cannabis am schwächsten war, war der Konsum immer noch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für ein Neuauftreten von Vorhofflimmern verbunden als bekannte Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen und Diabetes, bei denen das Risiko um 26 bzw. 24 Prozent erhöht war.“

Vorhofflimmern ist die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen. Zu den Symptomen gehören Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Schlafstörungen. Vorhofflimmern kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und erhöht das Risiko für einen Schlaganfall um das Fünffache.

Die Studie ist im „European Heart Journal“ erschienen, einer Fachzeitschrift der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie.

Quelle: DOI 10.1093/eurheartj/ehac558

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