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26.05.2025 10:11 Uhr
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners können bei Menschen und Tieren schwere Hautreaktionen, Atemwegsreizungen oder sogar allergische Schocks auslösen. Lesen Sie hier, was bei einem Kontakt zu tun ist und wie ein neues Frühwarnsystem dabei helfen kann, sich zu schützen.
Der Eichenprozessionsspinner (EPS) breitet sich in Deutschland seit Jahren zunehmend aus. Die Raupen sind übersät von mehreren Hunderttausend Brennhärchen, die sich leicht lösen und sich mit dem Wind in der Umgebung der Bäume verteilen können. Bei Hautkontakt treten Juckreiz, Quaddeln oder Hautausschläge auf. Werden die Härchen eingeatmet, kann es zu Atembeschwerden kommen. Gelangen sie ins Auge, ist oft eine Bindehautentzündung die Folge. Auch Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit, Fieber oder Schüttelfrost können vorkommen. Die Symptome treten oft erst über Nacht auf.
Frühwarnsystem jetzt bundesweit online Um sich zu schützen, sollte man befallene Bäume, oft Eichen, oder Waldgebiete zu meiden. Um die Risiken besser einzuschätzen, gibt es seit kurzem ein neues digitales Frühwarnsystem des Deutschen Wetterdienstes , das kostenlos und bundesweit verfügbar ist. Die Web-Applikation liefert eine tagesaktuelle Prognose zur Entwicklung des Eichenprozessionsspinners – einschließlich seiner gesundheitlichen Gefährdung und des potenziellen Schadens an Eichenbeständen. Denn die Tiere schaden nicht nur Mensch und Tier: Die Raupen fressen die jungen, frisch ausgetriebenen Blätter des befallenen Eichenbaums. Bei Massenvermehrungen kann es zu einem regelrechten Kahlfraß kommen, bei dem die betroffenen Bäume ihre komplette Belaubung verlieren. Dadurch wird der Baum sehr geschwächt und ist anfälliger für andere Schädlinge.
Ist es nicht möglich, befallene Bäume zu meiden, hält man zum Schutz möglichst viel Haut bedeckt.
Was tun bei Kontakt mit Eichenprozessionsspinner? Nach einem eventuellen Kontakt mit den Raupenhaaren sollte man sofort duschen, die Haare waschen und mit einem Föhn trocknen. Die Kleidung umgehend wechseln und bei 60 Grad waschen. Auch Autos , die in der Nähe eines befallenen Baums standen, reinigt man sorgfältig innen und außen, um nicht darüber in Kontakt mit den Brennhärchen zu kommen. Die Beschwerden lassen sich folgendermaßen lindern:
Kühlende Umschläge auf die betroffene Hautstelle legen.
Bei starkem Juckreiz helfen rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke , zum Beispiel eine Creme oder ein Gel mit niedrig dosiertem Kortison .
Zusätzlich helfen Antihistaminika in Tablettenform.
Treten Probleme mit dem Atmen oder im Auge auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Die Beschwerden können ein bis zwei Wochen anhalten.