Fettleber gefährdet auch die Gehirngesundheit

ZOU | 27.12.2022

Eine Fettlebererkrankung hat weiter reichende Folgen als erwartet: In einer Tierstudie nahm bei Fettansammlungen in der Leber die Sauerstoffversorgung des Gehirns ab. Gleichzeitig kam es zu Entzündungen im Gehirngewebe. Beide Merkmale sind Ursachen für schwere Gehirnerkrankungen.
Mit gesunder Ernährung tut man Leber und Gehirn etwas Gutes. image.originalResource.properties.copyright

Ein Forschungsteam hat Mäuse miteinander verglichen, die entweder fettarm gefüttert wurden oder mit einer fettreichen Diät, die eine ungesunde Ernährung mit verarbeiteten Lebensmitteln und zuckerhaltigen Getränken nachahmte. 16 Wochen später hatten die Mäuse mit fettreicher Ernährung starkes Übergewicht sowie eine Fettleber, Insulinresistenz und Gehirnfunktionsstörungen entwickelt. Bei den fettarm gefütterten Tieren war dies nicht zu beobachten, berichtet das Team in dem Fachmagazin „Journal of Hepatology“.

In den Gehirnen der Fettleber-Mäuse wurde ein niedrigerer Sauerstoffgehalt beobachtet. Die Ursache dafür waren Veränderungen der Anzahl und Dicke der Blutgefäße im Gehirn. Außerdem verbrauchten bestimmte Zellen mehr Sauerstoff, da es zu Entzündungsprozessen im Gehirn kam. Das äußerte sich auch im Verhalten der Tiere: Sie waren ängstlicher und zeigten Anzeichen von Depression.

Andere Studien haben bereits die negativen Auswirkungen von Fettleibigkeit und einer ungesunden Ernährung und auf die Gehirnfunktion beschrieben. Dies ist jedoch die erste, die Mechanismen aufdeckt, wie eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung mit einer Verschlechterung der Gehirnfunktion zusammenhängt. Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) betrifft etwa ein Viertel der Bevölkerung und mehr als 80 Prozent der krankhaft übergewichtigen Menschen.

Quelle: DOI 10.1016/j.jhep.2022.08.008