Gebärmutterhalskrebs zählt weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Bislang gibt es eine HPV-Impfung zur Prävention von Krebs, der durch HPV ausgelöst wird. Forschende am Deutschen Krebsforschungszentrum arbeiten nun an einem therapeutischen Impfstoff, der bereits bestehende Tumoren bekämpfen soll.
Das neue Verfahren basiert auf Nanopartikeln aus Silika, die mit Virusbestandteilen beladen werden. Bei Mäusen gibt es nun eine erste Erfolgsmeldung: Mit der Impfung arbeiteten die Zellen so zusammen, dass sie die Krebszellen gezielt angriffen. Dadurch gingen die Tumoren zurück und die Mäuse überlebten länger.
Hoffnung auch für Therapie anderer Krebsarten und Infektionskrankheiten
„Das sind ermutigende Ergebnisse, die uns darin bestätigen, das Nanopartikel-Impfsystem weiterzuentwickeln. Es ist vielseitig einsetzbar und könnte in Zukunft nicht nur gegen HPV-assoziierte Krebsarten, sondern auch gegen andere Tumoren oder Infektionskrankheiten eingesetzt werden“, erklärte die Studienleiterin Angelika Riemer vom Deutschen Krebsforschungszentrum.
Was bewirken die Silika-Nanopartikel?
Für die Impfung wurden Nanopartikel aus Silika mit HPV-Virusbestandteilen beladen. Mit den Nanopartikeln bleiben die Virusbestandteile im Körper so lange stabil, bis das Immunsystem in Schwung kommt und sich gegen die Krebszellen zu wehren beginnt. Diese hohe Stabilität ist ein immenser Vorteil für die Lagerung und den Transport: Solche Impfstoffe könnten angewendet werden, wenn keine durchgehende Kühlkette gewährleistet ist.
Was ist HPV?
Es gibt über 200 verschiedene humane Papillomaviren (HPV), die vor allem die Haut oder Schleimhaut infizieren. Die Ansteckung erfolgt über Hautkontakt oder Geschlechtsverkehr. Die meisten HPV-Typen lösen harmlose Erkrankungen wie Haut- oder Genitalwarzen aus. Einzelne HPV-Typen bergen aber das Risiko, dass sich im Lauf der Zeit Krebsvorstufen und Krebs an den Geschlechtsorganen oder im Mund-Rachenbereich entwickeln. Gegen solche Hochrisiko-Typen gibt es eine vorbeugende Impfung für Kinder und Jugendliche.
Quelle: DOI 10.1080/2162402X.2025.2548002