Grünflächen senken das Risiko schwerer psychischer Erkrankungen

Dr. Karen Zoufal  |  15.11.2025 10:45 Uhr

Klimaschutz könnte indirekt viele Menschen vor schwerwiegenden psychischen Problemen bewahren: Mehr Grün in der Umgebung geht insbesondere in Städten mit weniger Krankenhauseinweisungen aufgrund psychischer Erkrankungen einher. Dies zeigt eine Datenauswertung aus sieben Ländern.

Ein Mann mit einer Schiebermütze geht im frühen Herbst durch einen Park.
Natur hat einen positiven Einfluss auf unsere Psyche.
© xalanx/iStockphoto

Ein höherer Grünanteil in der Umgebung war mit 7 Prozent weniger Krankenhauseinweisungen wegen psychischer Probleme verbunden. Besonders starke Zusammenhänge zeigten sich bei Substanzmissbrauch (9 %), Psychosen (7 %) und Demenz (6 %). Zu diesem Ergebnis kam eine Forschungsgruppe, die insgesamt 11,4 Millionen Krankenhauseinweisungen wegen psychischer Erkrankungen analysierte. Sie bezogen sich auf Daten von 6.842 Standorten in Australien, Brasilien, Kanada, Chile, Neuseeland, Südkorea und Thailand.

Besonders in Städten wirken Grünflächen schützend

In städtischen Gebieten machten sich die schützenden Effekte einer grünen Umgebung auf die psychische Gesundheit besonders bemerkbar: Schätzungsweise 7.712 Krankenhauseinweisungen pro Jahr könnten dort vermeidbar sein. Es gab auch saisonale Muster in städtischen Gebieten. Sie könnten ein Zeichen dafür sein, dass Klima und Wetterbedingungen die Nutzung und Wahrnehmung von Grünflächen beeinflussen.

Bei Schaffung von Grünflächen sinken die Krankenhauseinweisungen

Ein Anstieg der Grünflächen um 10 Prozent war in Städten mit weniger Krankenhauseinweisungen aufgrund von psychischen Störungen verbunden. Dabei gab es regionale Unterschiede, die von 1 Einweisung pro 100.000 Einwohner in Südkorea bis zu rund 1.000 pro 100.000 Einwohner in Neuseeland reichten. Da in der Studie nur schwere Erkrankungen erfasst wurden, die eine stationäre Behandlung erforderten, könnte der Effekt sogar noch deutlich größer sein, argumentieren die Forschenden in dem Fachblatt „BMJ“. 

Quelle: DOI 10.1136/bmj-2025-084618

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