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13.06.2024
Während Typ-1-Diabetes früher eine tödliche Erkrankung war, stieg die Lebenserwartung in den letzten Jahren deutlich: Weltweit hatten im Jahr 1990 400 pro 100.000 Menschen über 65 Jahren Typ-1-Diabetes, 2019 waren es 514 pro 100.000. Gleichzeitig ist die Rate der Todesfälle durch Typ-1-Diabetes von 4,74 pro 100.000 Einwohner im Jahr 1990 auf 3,54 im Jahr 2019 zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum sank die Anzahl der durch die Erkrankung beeinträchtigten Lebensjahre von 113 auf 103 pro 100.000 Einwohner. Am stärksten war dies bei Personen unter 79 Jahren zu beobachten. Grund für diese erfreuliche Entwicklung: Es stehen den Menschen mit Diabetes immer bessere Medikamente zur Verfügung.
Doch nicht alle Länder profitierten gleichermaßen von der Entwicklung: Die Sterblichkeit sank in reichen Ländern 13-mal schneller als in ärmeren. In Subsahara-Afrika, Ozeanien und in der Karibik waren die Menschen durch die Erkrankung auch stärker beeinträchtigt – vermutlich, weil die Kontrolle des Blutzuckers in diesen Ländern schlechter gelingt.
Die Ergebnisse in dem Fachmagazin „The BMJ“ basieren in erster Linie auf Rechenmodellen, deren Genauigkeit durch Unterschiede in den Berichtsmethoden der Länder und Regionen beeinflusst wird. Dennoch halten die Forschenden die weltweit sinkende Sterblichkeit und geringere Beeinträchtigungen bei älteren Menschen mit Typ-1-Diabetes für ermutigend. Sie mahnen in ihrem Artikel aber auch an, dass die Gesundheitsressourcen gerechter verteilt werden sollten.
Quelle: DOI 10.1136/ bmj-2023-078432