Häufige Nickerchen: Blutdruck überprüfen

ZOU | 26.07.2022

Wer regelmäßig tagsüber schläft, hat ein höheres Risiko für Bluthochdruck und Schlaganfall. Dies besagt eine neue Studie, die sowohl auf Beobachtungen als auch auf genetischen Analysen basiert.
Wer nachts schlecht schläft und deswegen tagsüber oft ein Nickerchen macht, hat mit höherer Wahrscheinlichkeit auch einen hohen Blutdruck. image.originalResource.properties.copyright

Im Vergleich zu Personen, die tagsüber nie schliefen, war die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck bei denjenigen, die dies gewöhnlich täglich taten, um zwölf Prozent höher und die für einen Schlaganfall um 24 Prozent. Teilnehmer unter 60 Jahren hatten zu 20 Prozent häufiger Bluthochdruck, wenn sie täglich ein Nickerchen machten, im Alter über 60 zu zehn Prozent.

Personen, die regelmäßig tagsüber schliefen, waren häufiger männlich, hatten ein niedrigeres Bildungs- und Einkommensniveau, rauchten, tranken täglich, litten häufiger unter Schlaflosigkeit, schnarchten und waren eher Abendmenschen. Der Schlafexperte Dr. Michael A. Grandner deutete dies so: „Auch wenn ein Nickerchen nicht schädlich ist – viele Menschen machen ein Nickerchen, weil sie nachts schlecht schlafen. Schlechter Schlaf in der Nacht wird mit schlechterer Gesundheit in Verbindung gebracht, und Nickerchen reichen nicht aus, um das auszugleichen.“

Genetische Analysen ergaben, dass das Risiko für Bluthochdruck um 40 Prozent anstieg, wenn die Häufigkeit der Nickerchen von nie auf manchmal oder von manchmal auf gewöhnlich zunahm. Etwa drei Viertel der Teilnehmer veränderten diesbezüglich ihre Gewohnheiten nicht.

Für die Studie, die in dem Fachmagazin „Hypertension“ erschienen ist, verwendete das Forschungsteam Daten von mehr als 360.000 Menschen aus der UK Biobank, die anonymisierte genetische, Lebensstil- und Gesundheitsinformationen von einer halben Million britischer Teilnehmer enthält. Die Umfrage zur Häufigkeit des Mittagsschlafs fand von 2006 bis 2019 viermal bei einem kleinen Teil der Teilnehmer statt. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug etwa elf Jahre.

Quelle: DOI 10.1161/HYPERTENSIONAHA.122.19120