Eine aktuelle Studie beleuchtet das Phänomen und stellt fest, dass in einer Umfrage überraschend viele Menschen mit Vorhofflimmern (der häufigsten Form der Herzrhythmusstörung) kalte Getränke als Auslöser für den unregelmäßigen Herzschlag nannten. Die Hälfte der Teilnehmenden konnte solche Episoden sogar vollständig vermeiden, indem sie auf kalte Getränke und Speisen verzichtete. Anderen half es, Getränke erst ein wenig warm werden zu lassen oder keinen Strohhalm zu benutzen.
Bei Symptomen besser zum Arzt
Dr. Grant Simons vom Hackensack University Medical Center erklärt, wieso kalte Getränke das Herz aus dem Takt bringen können: „Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig verstanden, aber er hängt wahrscheinlich mit dem Vagusnerv im Gehirn zusammen, der an der Regulierung der Herzfrequenz beteiligt ist. Der plötzliche Temperaturwechsel durch ein kaltes Getränk kann diesen Nerv stimulieren und bei anfälligen Personen zu Herzrhythmusstörungen führen.“
Längst nicht jede Person mit Vorhofflimmern reagiert so auf kalte Getränke und Speisen. Aber wer einen Zusammenhang feststellt, kann dies mit dem Arzt besprechen. Auch wenn das Vermeiden sehr kalter Getränke helfen kann, sollte bei Symptomen wie Herzklopfen, Atemnot oder Schwindel eine ärztliche Untersuchung erfolgen.
Eiskalte Getränke bei Hitze - empfehlenswert?
Übrigens: Sehr kalte Getränke können bei großer Hitze zwar erfrischend wirken, sind aber nicht unbedingt empfehlenswert. Denn: Durch den Kältereiz versucht der Körper, den plötzlichen Temperaturabfall im Magen-Darm-Trakt zu kompensieren, indem er mehr Wärme produziert. Dadurch kann der kühlende Effekt schnell verpuffen oder sogar ins Gegenteil umschlagen. Besser sind raumtemperierte oder nur leicht gekühlte Getränke. Das gleiche gilt für sehr kalte Duschen: Auch hier produziert der Körper im Anschluss oft mehr Wärme, um ein Auskühlen zu verhindern.
Quelle: DOI 10.1111/jce.16753