Intimpflege: So schützen Sie sich vor Infektionen

pta-ForumElisabeth Kerler  |  05.09.2025 11:38 Uhr

Die richtige Intimpflege sorgt für Wohlbefinden – zu viel kann jedoch schaden. Hier erfahren Sie, wie Sie Genitalbereich schonend pflegen. Das spielt auch für Blasengesundheit eine Rolle.

Frau steht mit Handtüchern vor dem Spiegel im Badezimmer
Bereit für die Intimpflege? Damit lassen sich unter anderem Blasenentzündung verringern.
© Liudmila Chernetska/iStockphoto

Übertriebene Genitalhygiene schadet mehr, als dass sie nutzt. Denn sie bringt das Gleichgewicht der Vaginalflora durcheinander. Dieses schützt aber vor Infektionen. 

Eine einmal tägliche Intimpflege reicht völlig aus. Lauwarmes Wasser oder eine milde Waschlotion, die auf den natürlichen pH-Wert des Intimbereichs abgestimmt ist, genügen in der Regel. Verwenden Sie am besten die Hände oder einen Einmalwaschlappen. Dabei sollten nur die äußeren und inneren Schamlippen gereinigt werden, nicht die Scheide selbst. 

Mit der richtigen Wischtechnik Blasenentzündungen vermeiden

Die richtige »Wischtechnik« nach dem Toilettengang spielt für die Intimhygiene eine wichtige Rolle. Die Reinigung nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten minimiert das Risiko einer Schmierinfektion deutlich. Neun von zehn Harnwegsinfektionen werden von den eigenen Escherichia-coli-Bakterien (E.coli) ausgelöst: Diese können vom über die Haut im Analbereich in die Harnröhre und von dort weiter in die Blase gelangen.

Hilfe bei Trockenheit und Reizungen, die auch den Infektionsschutz unterstützt

Um die natürliche Schleimhaut wieder aufzubauen und um gereizte, trockene Haut zu beruhigen, helfen spezielle Lotionen, Gele und Cremes mit pflegenden Lipiden und Feuchthaltefaktoren. Denn das Fetten der Haut ergänzt oder ersetzt die natürliche Talgproduktion, gibt der Haut den benötigten Schutzfilm rasch zurück und hilft ihr, sich zu regenerieren. 

Zusätzliche Inhaltsstoffe wie Milchsäure oder Mannose helfen, den natürlichen pH-Wert zu stabilisieren. Sie bewirken, dass sich Darmkeime wie E. coli im äußeren Intimbereich weniger gut anheften können. Bei der Intimpflege können auch der Damm und der Analbereich mit einbezogen werden.

Der passende pH-Wert für die richtige Lebensphase

Bei der Auswahl geeigneter Präparate ist auf einen passenden pH-Wert zu achten. Denn bei jungen Frauen sorgt der hohe Estrogenspiegel dafür, dass sich in der Scheide und im äußeren Intimbereich mithilfe von Milchsäurebakterien ein leicht saures Milieu bildet.  In den Wechseljahren wird die Schleimhaut trockener. Für die Milchsäurebakterien verschlechtern sich also die Lebensbedingungen. Die Scheide und die Haut im äußeren Intimbereich sind dann nicht mehr so sauer, sondern haben einen fast neutralen pH-Wert.

Das besser vermeiden

Alkalische Seifen, Duschgele mit aggressiven oder entfettenden Waschsubstanzen, Intimsprays oder Scheidenspülungen (nur nach ärztlicher Verordnung!) sind in der Bikinizone tabu. Sie strapazieren das natürliche Hautmilieu, entziehen der Haut im Genitalbereich Fett und stören damit die Barrierefunktion der Vaginalflora. Intimtücher sollten Frauen am besten nur unterwegs verwenden.

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