Kinderkrankheiten: Forscher finden Ursache für Kreidezähne

ZOU | 22.12.2021

Seit mehr als 100 Jahren versuchen Forscher aufzuklären, wie es bei Kindern zu Kreidezähnen kommt. Australische und chilenische Forscher haben nun herausgefunden, dass ein körpereigenes Eiweiß die Bildung des Zahnschmelzes stört. Das scheint vor allem bei Kinderkrankheiten zu passieren, schreiben sie in der Zeitschrift „Frontiers of Physiology“.
Kreidezähne treten bei Kindern heutzutage immer häufiger auf. Forscher sind nun der Ursache auf die Schliche gekommen. image.originalResource.properties.copyright

Kreidezähne entstehen, wenn der sich entwickelnde Zahnschmelz durch Albumin kontaminiert ist – ein Eiweiß, das in der Gewebeflüssigkeit vorkommt, welche die sich entwickelnden Zähne umgibt. Auslöser scheinen Kinderkrankheiten zu sein, die zu einer Art „Mineralisationsblockade“ führen, so dass einzelne Zähne kreidige Flecken im Zahnschmelz bekommen.

„Mit dieser Entdeckung korrigieren wir ein 40 Jahre altes zahnmedizinisches Dogma, das defekte schmelzbildende Zellen für die Kreidezähne verantwortlich machte. Wir haben gezeigt, dass Albumin gelegentlich an Schwachstellen eindringt, sich an Schmelz-Mineral-Kristalle bindet und deren Wachstum blockiert“, erklärt Prof. Mike Hubbard von der Universität Melbourne. Die Forscher vermuten, dass dies durch übliche Kinderkrankheiten mit Fieber ausgelöst wird.

Jedes fünfte Kind hat Kreidezähne, die sich durch einen verfärbten Zahnschmelz bemerkbar machen. Fachleute sprechen von einer Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation. Es handelt sich um eine Störung der Schmelzbildung, durch die die Zähne sehr viel anfälliger für Karies werden. Auch wenn man die Entstehung der Kreidezähne noch nicht verhindern kann, lassen sich Schäden an den Zähnen vermeiden, wenn sie früh erkannt werden. Backenzähne sind besonders anfällig, da sie schwerer zugänglich und zu reinigen sind und Furchen aufweisen, in denen sich Essensreste ansammeln können. Fluorid, das den normalen Zahnschmelz vor Karies schützt, hat auf Kreidezähne kaum Auswirkungen.

Quelle: 10.3389/fphys.2021.802833