Weniger Menschen mit hohem Alkoholkonsum, die sich gesund ernähren und viel bewegen, starben an alkoholbedingten Lebererkrankungen – verglichen mit Personen mit ähnlichen Trinkgewohnheiten und ungesundem Lebensstil. Das berichtet eine US-Forschungsgruppe in dem Fachblatt „Journal of Hepatology“. In den USA trinkt mehr als die Hälfte der Erwachsenen regelmäßig Alkohol. Jährlich sterben dort fast 180.000 Menschen an übermäßigem Alkoholkonsum.
Die Gruppe hat Daten einer großen Gesundheitsstudie mit mehr als 60.000 Erwachsenen ausgewertet. Der Beobachtungszeitraum war etwas länger als 12 Jahre. So fand das Team heraus: Die Sterblichkeit durch Lebererkrankungen ist erhöht, wenn Menschen täglich Alkohol trinken oder häufiger große Mengen auf einmal (Rauschtrinken). Aber ein gesunder Lebensstil könnte schützend wirken: Bei gesunder Ernährung und viel körperliche Aktivität war das Risiko selbst bei starkem Alkoholkonsum oder Rauschtrinken nicht ganz so hoch.
Welche Ernährung betrachtete das Forscherteam als gesund?
Besonders positiv wirkte sich eine Ernährung mit folgenden Schwerpunkten aus:
- viel Gemüse, Obst und Vollkorn,
- Meeresfrüchte und pflanzliche Proteine,
- Ungesättigte Fette.
Gleichzeitig war es wichtig, wenig „leere Kalorien“ zu konsumieren – also möglichst wenig zugesetzter Zucker, Alkohol und ungesättigte Fettsäuren.
Ergebnisse im Detail
Bei solch einer Ernährung war die Sterblichkeit durch Lebererkrankungen bei hohem Alkoholkonsum und Rauschtrinken um etwa 85 Prozent geringer. Bei regelmäßiger Bewegung war das Risiko um 36 Prozent (hoher Alkoholkonsum) bzw. 69 Prozent (Rauschtrinken) niedriger. Das Forschungsteam wies in der Studie zudem darauf hin, dass bei Frauen die Vorteile von besserer Ernährung und Bewegung größer waren als bei Männern.
Gesunde Ernährung und Sport als Gegenmittel?
Der leitende Forscher Dr. Naga Chalasani von der Indiana University School of Medicine hob außerdem hervor: Es ist noch unklar, ob eine Ernährungsumstellung und die Steigerung der körperlichen Aktivität die Sterblichkeit durch Lebererkrankungen tatsächlich senken kann. Das müsste in weiteren Studien nachgewiesen werden.
Quelle: DOI 10.1016/j.jhep.2025.06.033