Magenschonendes Schmerzmittel gesucht? Ibuprofen in der engeren Wahl

Rüdiger Freund JPL  |  09.09.2025 11:12 Uhr

Schmerzmittel wie Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac können Magen und Herz belasten – aber nicht alle gleichermaßen. Wer empfindlich reagiert, schaut bei der Wahl des Schmerzmittels am besten genauer hin und lässt sich beraten.

Junge Frau, nimmt eine Tablette.
Einige Schmerzmittel können auf den Magen schlagen.
© Jose Jonathan Heres/iStockphoto

Die sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und Indometacin wirken zwar ähnlich – ihre Verträglichkeit unterscheidet sich jedoch. Wer empfindlich auf Medikamente reagiert, sollte genauer hinschauen: „Ibuprofen schädigt den Magen am wenigsten“, erklärte vom Institut für klinische Pharmakologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main auf einer internationalen Apothekerfortbildung der deutschen Bundesapothekerkammer. Diclofenac, Naproxen und besonders Indometacin gelten als wesentlich aggressiver gegenüber der Magenschleimhaut.

Magenprobleme vermeiden: Ibuprofen und Kortison im Blick

Die Einnahme von NSAR kann bei empfindlichen Personen schnell zu Sodbrennen, Magenschmerzen oder sogar Geschwüren führen. Besonders riskant wird es, wenn gleichzeitig Kortison eingenommen wird. Laut Schmidtko verzehnfacht sich dann das Risiko für Magenprobleme. Wer bereits mit Magenbeschwerden zu kämpfen hat, sollte deshalb Ibuprofen bevorzugen oder Rücksprache mit der Ärztin oder dem Apotheker halten.

Herzbeschwerden: Warum Naproxen als Schmerzmittel geeignet ist 

Auch das Herz kann durch Schmerzmittel belastet werden – vor allem bei bestehenden Vorerkrankungen. In solchen Fällen empfiehlt der Experte den Wirkstoff Naproxen. Er sei von allen untersuchten Substanzen der schonendste für das Herz-Kreislauf-System. 

Nervenschmerzen behandeln: Welche Mittel statt Ibuprofen helfen

Nicht jeder Schmerz spricht auf klassische Schmerzmittel an. Bei Nervenschmerzen – erkennbar an Kribbeln, Brennen oder Taubheit – helfen Wirkstoffe wie  Pregabalin, Gabapentin oder spezielle Antidepressiva besser. Auch schmerzstillende Cremes oder Pflaster können hier sinnvoll sein. Die Abgrenzung zum entzündlichen Schmerz in Gelenken ist aber oft schwer, daher wird bei unklaren Schmerzen generell ein Arztbesuch empfohlen. Wichtig: Frühzeitig behandeln, damit sich die Schmerzen nicht verfestigen. Denn chronische Schmerzen sind oft schwerer in den Griff zu bekommen.

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