Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen weltweit zu, so auch in England: Von allen Kindern, die 1991 geborenen wurden, haben 5,8 Prozent vor ihrem 18. Lebensjahr eine kinder- und jugendpsychiatrische Einrichtung aufgesucht. Unter den 2005 Geborenen war mit 20,2 Prozent jeder fünfte Jugendliche betroffen.
Mädchen stärker betroffen
Dabei hat sich auch die Geschlechterverteilung verändert: Während Anfang der 2000er-Jahre noch beide Geschlechter etwa gleich häufig psychiatrische Behandlungen in Anspruch nahmen, hat sich die Zahl der Mädchen bis 2022 fast verdoppelt.
Die Forschenden gehen davon aus, dass die Trends aus Wales auf das gesamte Vereinigte Königreich übertragbar sind.
Keine Folge der Corona-Pandemie
Prof. Ian Kelleher von der Universität Edinburgh sagte: „Diese Studie liefert das bisher klarste Bild der rasant steigenden Nachfrage nach Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Die Zahlen der Patienten haben sich drastisch verändert, doch es gab bisher viel zu wenig Forschung, um die Gründe dafür zu verstehen. Anders als oft in der Öffentlichkeit behauptet, handelt es sich hierbei nicht um ein Problem der ‚Nach-Pandemie-Pandemie‘, sondern dieser Trend hat sich über ein Jahrzehnt hinweg kontinuierlich entwickelt.“
Quelle: DOI 10.1192/bjp.2025.10480