Das regelmäßige Praktizieren von Achtsamkeitsübungen verringert die Schmerzempfindlichkeit und verbessert die emotionale Regulation. Eine Studie an Frauen, die an chronischen Kieferproblemen (temporomandibuläre Dysfunktion TMD) leiden, konnte dies zeigen. Die Frauen führten acht Wochen Meditationsübungen für „Mindfullness“, ein spezieller Unterbereich von Achtsamkeit, durch. Die Schmerzempfindlichkeit nahm ab, Schmerz trat an weniger Stellen auf und wurde weniger stark als Katastrophe begriffen.
"Mit Schmerzen zu Leben führt zu psychischem Leid und belastet die mentale Gesundheit. Schmerzen führen zu konstantem Stress, der sich körperlich und psychisch niederschlägt“, erklärt Studienleiterin Edilaine Gherardi-Donato, University of São Paulo. „Wenn wir die mentale Gesundheit durch Strategien, die Körper und Geist verbinden, verbessern, können wir Krankheit verhindern und die Lebensqualität steigern.“
Mehr als „nur Kieferschmerz“
In der Regel sind das Gelenk, das für das Öffnen und Schließen des Mundes verantwortlich ist, und die Kaumuskulatur betroffen. Kiefer-, Kopf,- Gesichts- oder Ohrenschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Kauen gehören für Betroffene zum Alltag.
Unter den chronischen Schmerzen leidet nicht nur der Körper, sondern auch Stimmungslage und Emotionen. Die Leistung lässt nach, Schlafprobleme treten auf und die Schmerzwahrnehmung steigt.
„In solchen Situationen geht der Körper in einen Alarmzustand, das Gehirn wird sensibler für Reize und Schmerz wird stärker wahrgenommen. Er tritt dann nicht mehr nur im Gelenk auf, sondern betrifft das ganze Nervensystem.“, erklärt die Expertin.
Gute Therapie für wenig Geld
Diese Studie zeigt also erneut, dass gute Therapien nicht zwangläufig teuer sein müssen. Gesundheitsübungen wie Meditation können ein wichtiges Werkzeug bei der Behandlung chronischer Schmerzen sein und obendrauf eine finanzielle Entlastung des Gesundheitssystems darstellen.
Quelle: DOI 10.1111/joor.70028