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Nasenabstrich als Allergie-Test?

21.04.2020

Für Menschen mit Heuschnupfen könnten Hauttests und Blutentnahmen bald der Vergangenheit angehören: Ein Forscherteam vom Institut für Umweltmedizin am Helmholtz Zentrum in München hat gezeigt, dass Allergie-Antikörper genauso gut in Nasensekreten gemessen werden könnten.

Mediziner haben getestet, ob sich ein Nasenabstrich zur Diagnose von Allergien eignet.
Das Nasensekret könnte künftig zur Diagnose von Allergien verwendet werden.
© iStock.com/Sinenkiy

Heuschnupfen und andere Allergien werden normalerweise durch einen Haut-Pricktest diagnostiziert, bei dem geringe Mengen des Allergens durch einen Stich in die Haut eingebracht werden. Das ist bei Kindern zuweilen ein Problem, weil der Test als unangenehm empfunden wird. Abhilfe schafft das Team um Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, das eine neue Diagnosemethode für von Allergien geplagte Menschen entwickelt hat: Die Wissenschaftler haben die Menge an Antikörpern gegen mehr als hundert verschiedene Allergene auf Biochips untersucht. Statt Blut setzten sie dabei Nasensekret von Testpersonen ein und konnten so Allergien auf Hausstaubmilben, Baum- und Gräserpollen identifizieren.

Gute Option für Kinder mit Allergien

Blut- und Nasenabstriche führten bei allen untersuchten Allergenen in der Luft zu ähnlichen Ergebnissen. Auch die Sensibilisierungsmuster waren identisch: Es wurden mit beiden Probenmaterialien dieselben Sätze von Allergenen identifiziert, gegen die der Körper eine Immunantwort entwickelt hatte.

Prof. Claudia Traidl-Hoffmann sagte: „Ein großer Vorteil der Allergiediagnostik mit einem Nasenabstrich besteht darin, dass sie im Vergleich zu Blutproben oder Hauttests eine gute Option für kleine Kinder ist. Für diese Altersgruppe ist eine Hyposensibilisierungstherapie wichtig, da sich Heuschnupfen zu allergischem Asthma entwickeln kann.“

ZOU

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