Ein gefürchtete Nachwirkung von Gürtelrose ist dauerhafter Nervenschmerz, der nach Abklingen des Ausschlags bestehen bleiben kann. Zwischen einem und zwei Drittel der Patienten über 50 Jahre betrifft das. In der Therapie fahren Ärzte meist mehrgleisig.
Bleibt nach der Gürtelrose, fachsprachlich Herpes zoster genannt, ein Dauerschmerz bestehen, stammt dieser nicht mehr von den Viren befallenen Nerven am Rumpf oder im Gesicht, denn das eigentliche Krankheitsgeschehen ist längst abgeklungen. Es liegt vielmehr am Rückenmark und Gehirn. Hier hat sich der schwere Schmerz geradezu in die Struktur der Nerven und das Zusammenspiel der Nervenbotenstoffe eingeprägt. Ein Schmerzgedächtnis hat sich aufgebaut.
Heute wissen Ärzte, dass die Dauer und die Stärke der Nervenschmerzen auch davon abhängen, wie intensiv die Schmerzen waren, als die Gürtelrose mit Ausschlag begonnen hat. Sie behandeln die Ursache der Gürtelrose, die Viren, konsequent mit virenhemmenden Arzneimitteln. Parallel dazu führen sie eine individuelle Schmerztherapie durch, damit sich kein Schmerzgedächtnis ausbildet. Dabei können einfache Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen zum Einsatz kommen, aber auch weit stärker wirksame Mittel wie Opioide. Auch bestimmte Antidepressiva oder Antiepileptika können eingesetzt werden.
Da bei Dauerschmerzen oft auch psychische Ursachen eine Rolle spielen, beinhaltet die Behandlung neben Schmerzmedikamenten und physikalischer Therapie, wie Gymnastik oder Kälteanwendungen, auch psychologische Verfahren. Dabei geht es darum, die Schmerzbewältigung zu trainieren, Schmerzfolgen wie Depressionen oder Schlaflosigkeit zu lindern und Alltagsstress zu reduzieren.
RF
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