Parodontitis wirksam vorbeugen

In Deutschland zeigen 80 Prozent der Erwachsenen Parodontitis-Vorstufen. Wie sich vorbeugen lässt, lesen Sie hier.

Pardodontose kann man gut vorbeugen.
Mit der richtigen Zahnpflege und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen können Sie Parodontose vorbeugen.

Die ärgsten Feinde gesunder Zähne sind Bakterien, von denen bisher 500 verschiedene Arten in der Mundhöhle gefunden wurden, harmlose und gefährliche. Sie setzen sich auf der Zahnoberfläche fest, vermehren sich, bilden sogenannte Plaques, und schon nach einer Woche beginnt die schädliche Wirkung mit der Entzündung des Zahnfleischs und der allmählichen Schädigung des Halteapparates und der Verankerung der Zähne. Wenn kein Einhalt geboten wird, setzt sich der Prozess fort und gipfelt in der Erkrankung des Zahnhalteapparates und im Verlust von Zähnen.

Eng stehende, schwierig zu säubernde Zähne, kariöse Defekte, Zahnstein, ungenügende Speichelmenge und falsche Ernährung bieten beste Bedingungen für die Bildung von Bakterien-Plaques. Auch Rauchen, Stress und eine geschwächte Körperabwehr erhöhen das Erkrankungsrisiko in der Mundhöhle. Da die Entzündung des Zahnfleischs in der Regel zunächst schmerzfrei ist, bleibt sie lange Zeit unbemerkt und macht eine spätere Behandlung umso schwieriger.

Geschlossene oder offene Behandlung

Jeder kann vorbeugend sehr viel für eine gute Zahngesundheit tun. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) empfiehlt: »Die tägliche Mundhygiene besteht in der Reinigung der Zahnoberflächen mit der Zahnbürste sowie der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Zwischenraumbürsten. Bei richtiger Putztechnik reicht zweimaliges Zähneputzen pro Tag, ergänzt durch den Gebrauch von Zahnseide oder Zwischenraumbürsten.« Bei aggressiven Formen der Parodontitis kann auch die Anwendung von Antibiotika sinnvoll sein. Natürlich sind als grundsätzliche Schutzmaßnahme regelmäßige Gebisskontrollen durch den Zahnarzt und eine professionelle Zahnreinigung geboten.

Wenn die erste, sogenannte geschlossene, nämlich rein hygienische Behandlung nicht ausreicht, folgt in der Regel die offene Behandlungsphase. Dabei werden die betroffenen Bereiche chirurgisch eröffnet und die Hygienemaßnahmen intensiviert wiederholt. Sind durch eine fortgeschrittene Parodontitis sogar die Knochen des Zahnhalteapparates in Mitleidenschaft gezogen und ist ein vermehrter Verlust von Zähnen zu befürchten, kann der Zahnarzt ein Gel mit dem Protein Amelogenin einsetzen. Bei fortgeschrittener Parodontitis kann er die natürliche Verankerung der Zähne im Knochen fördern.

Behandlungskosten mit der Krankenkasse besprechen

Jede Behandlung hat das Ziel, akute Entzündungen zum Abklingen zu bringen und zu verhindern, dass die Erkrankung fortschreitet. In diesem Rahmen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die halbjährliche Kontrolluntersuchung, für die Entfernung von Zahnstein einmal im Jahr, für die spezielle Untersuchung auf Parodontitis alle zwei Jahre und für die Behandlung der Entzündung. Vorausgesetzt jedoch, dass das Gebiss frei ist von Zahnstein und der Patient zur optimalen Mundhygiene angeleitet wurde. Nachdrücklich raten die Kassenzahnärzte: "In jedem Fall muss die Übernahme der Behandlungskosten vorher beantragt und von der Krankenkasse genehmigt werden."

Max Conradt

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