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Patienten mit Vorhofflimmern haben im Schnitt fünf weitere Erkrankungen

ZOU  |  21.04.2023

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung – weltweit sind mehr als 40 Millionen Menschen betroffen. Viele von ihnen haben Begleiterkrankungen, drei Viertel nehmen deswegen mindestens fünf Medikamente ein. Ein Expertengremium widmet sich der Verbesserung der Behandlung dieser Patienten.

Arzt, misst älterem Mann den Blutdruck.
Patienten mit Vorhofflimmern haben sehr häufig auch einen hohen Blutdruck.
© Drazen Zigic/iStockphoto

Das von der EU geförderte Expertengremium hat sich auf ältere Patienten spezialisiert, die Vorhofflimmern und mehrere Begleiterkrankungen haben. Der wissenschaftliche Koordinator Prof. Hein Heidbuchel erläuterte: „EHRA-PATHS entwickelt einen standardisierten Ansatz, um sicherzustellen, dass Patienten mit Vorhofflimmern evidenzbasierte Therapien für die Begleiterkrankungen erhalten, die der Herzrhythmusstörung zugrunde liegen oder diese erschweren.“ Patienten mit Vorhofflimmern haben durchschnittlich fünf Begleiterkrankungen, drei Viertel von ihnen nehmen mindestens fünf Medikamente ein.

Durch Interviews mit 30 Personen im Alter von durchschnittlich 73 Jahren hatten die Forschenden herausgefunden, dass bei Vorhofflimmern die häufigste Begleiterkrankung Bluthochdruck war, gefolgt von einem hohen Cholesterinspiegel, Fettleibigkeit, Schilddrüsenunterfunktion und Diabetes. Die Patientinnen und Patienten bemängelten die unzureichende Kommunikation zwischen ambulanter Versorgung und den Krankenhäusern: Manche hatten Termine an verschiedenen Orten und waren enttäuscht, dass die einzelnen Stellen nicht gut zusammenarbeiteten. Die meisten wussten einiges über ihre Erkrankungen und deren Zusammenhänge, es fehlte aber häufig an Unterstützung, um den Lebensstil nachhaltig zu ändern.

Die Forschungsgruppe von EHRA-PATHS hat 22 Begleiterkrankungen identifiziert, die bei Patienten mit Vorhofflimmern eine Rolle spielen. Für jede wurden Behandlungspfade erstellt, um ein effektives Management der Erkrankungen sicherzustellen. Diese werden nun in ein Softwaretool integriert, das medizinisches Personal dabei unterstützen soll, Patienten mit Vorhofflimmern systematisch und umfassend zu versorgen. „Dies ist der Eckpfeiler des Gesamtziels des Projekts, nämlich die Verbesserung der Behandlungsergebnisse von Patienten mit Vorhofflimmern durch systematische Erkennung und Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankungen sowie gegebenenfalls durch multidisziplinäre Überweisung und Zusammenarbeit“, sagte Professor Heidbuchel.

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