Prostatakrebs-Studie: Höhere Überlebensrate mit Wirkstoffkombination

Dr. Karen ZoufalElisabeth Kerler  |  21.10.2025 10:20 Uhr

Eine große internationale Studie zeigt, dass Männer mit fortgeschrittenem oder wiederkehrendem Prostatakrebs von einer Kombination zweier Wirkstoffe profitieren könnten. In der Untersuchung wurde beobachtet, dass die Sterblichkeit nach acht Jahren in der Kombinationsgruppe langfristig niedriger ausfiel als unter einer Einzeltherapie.

Älterer Herr sitzt bei einem Arzt, der mit notiert.
Ist der Prostatakrebs zurück? Eine Studie brachte mit einer Wirkstoffkombination vielversprechende Ergebnisse.
© SeventyFour/iStockphoto

Männer mit aggressivem Prostatakrebs nach Operation oder Strahlentherapie könnten von einer neuen Therapieoption profitieren: Einer Kombinationstherapie aus Enzalutamid und Leuprolid. Bisher gibt es eine Hormontherapie mit dem Wirkstoff Leuprolid, der den Testosteronspiegel senkt. Dazu kam in der Phase-III-Studie nun Enzalutamid, was zusätzlich die Testosteronwirkung blockiert. 

Mehr als 1.000 Patienten mit Hinweis auf Prostatakrebs-Rückkehr

An der Studie haben mehr als 1.000 Patienten aus 17 Ländern teilgenommen. Bei ihnen war es nach der Behandlung zu einem schnellen Anstieg des PSA-Spiegels im Blut gekommen. Das ist ein Anzeichen dafür, dass der Krebs zurückkehrt und sich ausbreitet – oft in die Knochen und die Wirbelsäule. Dabei wurden sie in drei Gruppen eingeteilt: Eine erhielt beide Wirkstoffe in Kombination, die anderen jeweils nur einen.

Kombinationsgruppe: Um 40 Prozent niedrigeres Risiko, zu sterben

  • Nach acht Jahren lebten mehr Studienteilnehmer der Kombinationsgruppe (79 Prozent) als in den beiden Einzelgruppen (70 Prozent bzw. 73 Prozent)
  • Das Risiko, innerhalb dieser acht Jahre zu sterben, war für Angehörige der Kombinationsgruppe um 40 Prozent niedriger als für die anderen beiden Gruppen. 

Was die neue Wirkstoffkombination für Patienten mit Prostatakrebs bedeutet

„Die Hormontherapie, die wir Patienten seit 30 Jahren anbieten, hat die Überlebenschancen nicht verbessert. Diese Ergebnisse sind ein echter Wendepunkt“, ordnete Studienautor Dr. Stephen Freedland vom Cedars-Sinai Cancer Center in Los Angeles in einer Mitteilung zur Veröffentlichung ein und weiter: „Nach der Erstbehandlung kommt es bei manchen Patienten zu einem aggressiven Wiederauftreten des Prostatakrebses. Dann besteht das Risiko einer schnellen Ausbreitung der Krankheit.“ Er geht davon aus, dass sich die Medikamenten-Kombination schnell als Standardbehandlung durchsetzen wird, um so einem aggressiven Prostatakrebs vorzubeugen.

Quelle: DOI 10.1056/NEJMoa2510310

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