Neue wissenschaftliche Erkenntnisse stützen die Hypothese der sogenannten Proteinverdünnung, die unbewusst zu einer höheren Nahrungsaufnahme verleitet: Wenn der Eiweißgehalt in der Ernährung durch fett- und kohlenhydratreiche, stark verarbeitete Lebensmittel „verdünnt“ wird, versucht der Körper, seinen natürlichen Drang nach Eiweiß zu befriedigen, indem er dazu animiert, unnötige Kalorien zu sich zu nehmen.
Immer mehr beobachtende und experimentelle Forschungsarbeiten kommen zu dem Ergebnis, dass der Proteingehalt in der Ernährung einen wichtigen Einfluss auf die Entstehung von Fettleibigkeit hat. Die Mechanismen dahinter erklärt ein Forschungsteam im Fachblatt „Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences“: Es beschreibt einen Hebeleffekt durch den Proteingehalt industriell verarbeiteter Nahrungsmittel, der sich besonders stark auswirkt, wenn sich der Proteinbedarf im Laufe des Lebens verändert. Dies geschieht zum Beispiel beim Übergang in die Menopause oder wenn sich das Niveau der körperlichen Aktivität verändert, beispielsweise bei der Aufnahme einer sitzenden Arbeit oder wenn Sportler ihre aktive Karriere beenden.
Die Autoren der Studie halten es für sinnvoll, sich nicht auf einzelne Faktoren zu konzentrieren, die Fettleibigkeit begünstigen, sondern die Sache ganzheitlicher zu betrachten: „Nur durch die Einordnung spezifischer Nährstoffe und biologischer Faktoren in einen größeren Kontext können wir nachhaltige Maßnahmen identifizieren, um das Auftreten von Fettleibigkeit und damit verbundenen Komplikationen zu verlangsamen und umzukehren.“
Quelle: DOI 10.1098/rstb.2022.0212.
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