RSV-Infektion bei Babys könnte das Risiko für Asthma erhöhen

ZOU | 26.04.2023

Mediziner warnen: Kinder, die sich im ersten Lebensjahr mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) angesteckt haben, leiden später häufiger unter Asthma. Das zeigt eine Beobachtungsstudie in der Fachzeitschrift "The Lancet".
Mediziner gehen davon aus, dass das erste Lebensjahr eine sehr wichtige Phase der Lungen- und Immunentwicklung ist. image.originalResource.properties.copyright

1.741 gesunde Säuglinge im Alter von bis zu sechs Monaten wurden im ersten Lebensjahr alle zwei Wochen auf eine Infektion mit RSV untersucht. Das war bei gut der Hälfte der Säuglinge der Fall (54 Prozent). Im Alter von fünf Jahren betrug der Anteil der Kinder mit Asthma unter denjenigen ohne RSV-Infektion 16 Prozent, und unter denjenigen mit einer RSV-Infektion im ersten Lebensjahr 21 Prozent. Das bedeutet, dass das Asthma-Risiko bei denjenigen ohne RSV-Infektion etwa um ein Viertel (26 Prozent) geringer war, schreiben die Forschenden in der Fachzeitschrift „The Lancet“.

RSV ist ein saisonales Atemwegsvirus, mit dem sich fast alle Kinder bis zum Alter von zwei Jahren und während des gesamten Lebens immer wieder anstecken. Es verursacht bei den meisten Kindern milde Symptome wie Husten, die in der Regel nach etwa einer Woche abklingen. Insbesondere bei Frühgeborenen, sehr jungen Säuglingen und bei Kindern mit chronischen Lungenerkrankungen oder angeborenen Herzfehlern kann die Infektion jedoch schwer verlaufen und zum Tod führen.

„Wir haben uns auf das erste Lebensjahr konzentriert, weil wir glauben, dass es eine sehr wichtige Phase der Lungen- und Immunentwicklung ist“, sagte Prof. Dr. Christian Rosas-Salazar vom Vanderbilt University Medical Center in Nashville. „Wir glauben, dass eine RSV-Infektion eines Kindes im ersten Lebensjahr, wenn sich Lunge und Immunsystem noch in der Entwicklung befinden, zu bestimmten Anomalien führen kann, die später Asthma verursachen können. “

Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(23)00811-5