Schützt Kaffee vor Übergewicht und Diabetes?

ZOU | 17.03.2023

Könnte koffeinhaltiger Kaffee das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes senken? Diese Frage stellen sich aktuell Forschende, die festgestellt haben, dass Menschen, die wegen eines langsameren Koffeinstoffwechsels mehr Koffein im Blut haben, einen geringeren BMI und weniger Körperfett haben.
Koffein könnte womöglich das Risiko für Übergewicht senken. image.originalResource.properties.copyright

Menschen mit Genen, die für einen langsamen Koffeinstoffwechsel typisch sind, hatten im Vergleich zu anderen ein geringeres Gewicht, weniger Körperfett und ein geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes: Durch die neue Methode der Mendelschen Randomisierung ließ sich nachweisen, dass das geringere Körpergewicht fast die Hälfte (43 Prozent) der Wirkung von Koffein auf das Risiko für Typ-2-Diabetes ausmachte. Zusammenhänge mit dem Risiko für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren deutlich weniger ausgeprägt.

Die Mendelsche Randomisierung ist eine Methode, die genetische Varianten als Stellvertreter für einen bestimmten Faktor verwendet – in diesem Fall die Gene CYP1A2 und AHR stellvertretend für den Koffeinspiegel im Blut. Von bestimmten genetischen Varianten der beiden Gene ist bekannt, dass sie mit einem langsameren Koffeinstoffwechsel zusammenhängen. Das Vorhandensein dieser Varianten liefert Hinweise auf deren Wirkung – in dieser Studie auf das geringere Körpergewicht und das niedrigere Risiko für Typ-2-Diabetes.

Koffein ist dafür bekannt, den Stoffwechsel anzukurbeln, die Fettverbrennung zu steigern und den Appetit zu reduzieren. Man schätzt, dass eine tägliche Aufnahme von 100 Milligramm Koffein den Energieverbrauch um etwa 100 Kalorien pro Tag erhöhen könnte.

In die Studie, die in dem Fachmagazin „BMJ Medicine“ veröffentlicht wurde, gingen Daten von fast 10.000 Menschen ein, die an sechs Langzeitstudien teilgenommen hatten. Die Forschenden schreiben: „Angesichts der Ergebnisse ist die mögliche Rolle von kalorienfreien koffeinhaltigen Getränken zur Senkung des Risikos von Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes wahrscheinlich weitere Untersuchungen wert“.

Quelle: DOI 10.1136/bmjmed-2022-000335