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Sepsis: Würden Sie eine Blutvergiftung erkennen?

ZOU/NK  |  29.10.2021

Eine Sepsis – früher auch oft Blutvergiftung genannt – wird meist durch Bakterien ausgelöst. Aber auch Grippeviren oder SARS-CoV-2, der Erreger von Covid-19, können eine Sepsis auslösen. Was viele nicht wissen: Eine Sepsis belastet das Herz-Kreislauf-System und kann das Herz noch Jahre nach der Erkrankung gefährden. Oft ist es jedoch schwer, eine Sepsis überhaupt zu erkennen.

Älterer Mann, wählt den Notruf, besorgt.
Eine Sepsis ist immer ein Notfall und sollte so schnell wie möglich behandelt werden.
© DGLimages/iStockphoto

Selbst für Ärzte ist eine Sepsis nicht leicht zu erkennen. Anzeichen sind beispielsweise Herzrasen, ein niedriger Blutdruck, Verwirrung oder Desorientierung, ein extremes Krankheitsgefühl, starke Schmerzen, Fieber, Atemnot und eine feuchte, kalte oder fleckige Haut. Wer diese Symptome bei sich oder einem anderen Menschen bemerkt, sollte auf keinen Fall zögern und sofort eine Notaufnahme aufsuchen. Wird eine Sepsis nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sie tödlich enden: Laut Sepsis-Stiftung gehört die Blutvergiftung sogar zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Menschen ab 65 Jahren, Personen mit einem geschwächten Immunsystem und mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Nierenproblemen und Gefäßerkrankungen haben ein höheres Risiko für eine Sepsis.

Was eine Sepsis so gefährlich macht

Aber was ist überhaupt eine Sepsis? Dabei handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um eine extreme Reaktion des Körpers auf eine Infektion. Bei einer Infektion kommt es beispielsweise häufig vor, dass sich die Blutgefäße erweitern. Das ist eine Überreaktion auf das Eindringen der Infektion in den Blutkreislauf. Dadurch sinkt der Blutdruck, und der Körper kämpft damit, lebenswichtige Organe ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen“, erklärt Prof. Dr. Henry Wang von der Abteilung für Notfallmedizin an der Ohio State University in Columbus.

Da es durch eine Sepsis zur Schädigung der Auskleidung der Blutgefäße kommt, sind Überlebende anfälliger für Blutgerinnsel, Herzerkrankungen und Entzündungen. Und das über die akute Phase hinaus: Menschen, die wegen einer Sepsis ins Krankenhaus eingeliefert wurden, bekommen später doppelt so häufig Probleme mit den Herzkranzgefäßen oder einen Herzinfarkt wie Menschen ohne Sepsis in der Vorgeschichte. Dieses Risiko ist über mindestens vier Jahre erhöht. Andere Untersuchungen zeigen, dass 10 bis 40 Prozent der Menschen mit Sepsis Herzrhythmusstörungen entwickeln. Nach einer Sepsis kann es auch zu einer Beeinträchtigung der Gehirnfunktion kommen: Einer Studie zufolge beschleunigt sich die Rate des geistigen Verfalls nach einer Sepsis um das Siebenfache.

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