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29.08.2023
Kaputte Türen, fehlende Privatsphäre, Gestank und eine unzureichende Versorgung mit Toilettenpapier und Seife sind nur einige der vielen Gründe, wegen denen Schultoiletten gemieden werden. Das geht aus einer Studie hervor, die das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit zusammen mit dem Universitätsklinikum Bonn im Auftrag der German Toilet Organization durchgeführt hat. In mehr als der Hälfte der begutachteten Sanitäranlagen in den Schulen waren sichtbare Zerstörung, Schäden oder Vandalismus vorhanden, beispielsweise Löcher in den Kabinenwänden und Türen, nasse Papierhandtücher oder Wasserflecken an der Decke. Zudem waren 62 Prozent der Kabinen mit möglicherweise verletzenden Sprüchen oder Bildern bemalt, 50 Prozent der Toilettentüren waren beschädigt und in 75 Prozent der Kabinen befand sich kein Mülleimer. Besonders erschreckend: Fast die Hälfte der Schülerinnen und Schüler gab in der Studie an, schon einmal weniger gegessen oder getrunken, um nicht auf die Schultoilette gehen zu müssen.
Werden Toilettengänge während des Schulaufenthalts vermieden, kann das gesundheitliche Folgen haben – angefangen von Konzentrationsstörungen bis hin zu Blasenentzündungen und Verstopfung mit Bauchschmerzen. Daher wurde in der Studie auch untersucht, mit welchen Maßnahmen sich Verbesserungen erzielen lassen können: Dazu gehören zum einen mindestens zwei Reinigungszyklen pro Tag, wovon mindestens eine im Tagdienst durchgeführt werden sollte. Zudem sollten Schüler aktiv zur Meldung von Meldung von Mängeln und Nachfüllbedarfen ermutigt werden und für die Beseitigung der Mängel klare Strukturen geschaffen werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Schüler an der Gestaltung und Nutzung der Sanitärräume teilhaben zu lassen, zum Beispiel durch Hygiene-Komitees.
Quelle: Toiletten machen Schule ®, Studie zu Sanitäranlagen an Berliner Schulen, August 2023 (PDF, 1,32 MB)