Seit 2003 bis September 2011 erkrankten weltweit, vor allem in Zentralasien aber auch in Europa und Afrika, insgesamt 564 Menschen an Vogelgrippe.
Wissenschaftler und Ärzte bezeichnen dieses Virus als aviäre Influenza. Dafür war ursprünglich der Virenstamm Influenza A(H5N1) verantwortlich, weitere Virenstämme wie A(H7N9) führten seit 2013 in China zu Todesfällen. Dabei stehen H und N für zwei Proteine auf der Oberfläche des Virus: Neuraminidase (abgekürzt N) und Hämagglutinin (abgekürzt H).
Das Vogelgrippe-Virus ist mit den üblichen Grippeviren verwand, jedoch nicht sehr eng. Influenza-A-Viren verändern sich ständig. Dieses Virus, das ursprünglich nur Vögel befallen konnte, hat sich soweit verändert, dass es sich sowohl in Vögeln als auch in Menschen vermehren kann. Üblicherweise geschieht das, wenn Grippeviren aus Vögeln und Grippeviren des Menschen gleichzeitig ein Schwein anstecken. Dann tauschen diese Viren untereinander Gene aus. Aber auch ohne diesen Austausch ändern Influenza-Viren jedes Jahr ein klein wenig ihr Erbgut.
Betroffen sind Menschen mit Kontakt zu lebendem oder totem Geflügel. Typisch ist plötzliches hohes Fieber begleitet von Husten oder Atemnot. In den vergangenen Jahren wurden hauptsächlich aus Ägypten, China, Indonesien und Vietnam Fälle gemeldet.
Bisher wurde nur in einzelnen Fällen vermutet, dass das Virus direkt von einem Mensch auf einen anderen überging. Die Weltgesundheitsorganisation und andere Institutionen überwachen sehr sorgfältig die Situation, um möglichst schnell eingreifen zu können, wenn sich das ändern sollte. Sie haben Sorge, es könnte andernfalls zu einer weltweiten Epidemie (Pandemie) kommen, an der die Hälfte der Patienten stirbt. Da diese Befürchtung schon einige Jahre besteht, gibt es bereits Vorläufer-Impfstoffe gegen Influenza A (H5N1). Diese könnten im Notfall innerhalb weniger Monate weltweit einsatzbereit sein. Bereits mehrfach wurden weltweit im großen Maßstab Geflügelbestände gekeult, die mit möglicherweise gefährlichen Influenza-Viren befallen waren. In Deutschland galten zeitweise Importverbote für lebendes Geflügel aus dem asiatischen Raum und Geflügel in Freilandhaltung musste vorübergehend im Stall bleiben, damit es sich nicht bei Wildvögeln mit dem Virus ansteckt.
Heike Thiesemann-Reith
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