Ein Doppelkinn und Fettpolster am Hals erhöhen, ähnlich wie Bauchfett, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das gilt bereits für junge Erwachsene, wie neue Forschungsergebnisse zeigen.
Üblicherweise gilt Fett im Bauchbereich als einer der stärksten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Entzündungen. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass auch Fettansammlungen am Hals – gemessen mit Hilfe einer Computertomographie – mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem schlechteren Entzündungsstatus bei gesunden jungen Erwachsenen verbunden ist. Fettpolster am Hals waren insbesondere bei Männern ein ähnlich guter Indikator wie das Bauchfett. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift „International Journal of Obesity“ erschienen.
„Wir haben noch viel zu tun. Wir müssen das Fettgewebe des Halses eingehender untersuchen, um seine Rolle bei Fettleibigkeit und den damit verbundenen Begleiterkrankungen besser zu verstehen. Darüber hinaus haben wir nur wenig Wissen über die Eigenschaften der Fettzellen in diesen Ablagerungen. Wir möchten auch wissen, ob bestimmte Maßnahmen wie körperliche Bewegung oder eine eingeschränkte Kalorienaufnahme dazu beitragen können, die Ansammlung von Fett im Halsbereich zu verringern“, sagten Arias Téllez und Francisco Miguel Acosta Manzano, Doktoranden an der Universität Granada.
Schon zuvor hatten Studien Hinweise darauf ergeben, dass Fettdepots an Nacken, Wangen und Kinn mit dem Körpergewicht und bei Fettleibigkeit wachsen, und dass es geschlechterspezifische Muster dafür gibt. Da diese Beobachtungen zuvor aber an Patienten mit bestimmten Erkrankungen gemacht wurden, war bislang nicht klar, ob dies auch für Gesunde gilt. Die neuen Ergebnisse sprechen nun dafür.
Quelle: 10.1038/s41366-020-00701-5
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