Werbeverbot für Dickmacher schützt Kinder vor Krankheiten

NK | 28.02.2023

Ärzte und Fachgesellschaften sind sich einig: Werbung für ungesunde Kinderlebensmittel macht Kinder nachweisbar krank. Die Studienlage dazu sei glasklar, betont die Stiftung Kindergesundheit und begrüßt daher den Gesetzentwurf von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, an Kinder gerichtete Werbung für zu süße, zu fette und zu salzige Lebensmittel zu beschränken.
Kinderärzte sind sich einig: Werbung für ungesunde Lebensmittel beeinflusst gerade Kinder und Jugendliche stark und sollte daher beschränkt werden. image.originalResource.properties.copyright

Werbung für ungesunde Dickmacher sind unmittelbar mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht im Kindesalter verbunden, berichtet Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Dr. Berthold Koletzko, Stoffwechselspezialist an der Universitätskinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Besonders stark gefährdet sind Kinder und Jugendliche aus sozio-ökonomisch schwachen Familien. Die bisherigen freiwilligen Selbstbeschränkungen waren nicht wirksam. Deshalb ist eine gesetzliche Beschränkung von an Kinder gerichteter Werbung für ungesunde Lebensmittel sehr wichtig für ihren Gesundheitsschutz“, fordert der Experte.

Ernährung im Kindesalter prägt die Gesundheit

Die Stiftung Kindergesundheit unterstützt den von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgelegten Gesetzentwurf zur Begrenzung der an Kinder gerichteten Werbung für Lebensmittel mit ungünstiger Zusammensetzung. Es komme nun darauf an, das Gesetz zügig zu verabschieden: „Die Politik muss hier konsequent vorgehen. Das im Kindesalter erlernte Essverhalten prägt die Gesundheit lebenslang. Der Staat trägt hier Verantwortung für das Kindeswohl und den Schutz des in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen verbrieften Rechtes jedes Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit“, so Koletzko.

In Europa verursachen nicht-übertragbare Krankheiten (wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Herz- und Kreislaufkrankheiten und Krebs nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 90 Prozent der Todesfälle und 85 Prozent des Verlustes von Lebensjahren mit guter Lebensqualität. Ein wichtiger und beinflussbarer, ursächlicher Risikofaktor ist eine gesundheitsschädliche Ernährung schon ab dem Kindes- und Jugendalter. Diverse Studien haben bereits gezeigt, dass Werbung einen großen Einfluss auf die Lebensmittel- und Getränke-Präferenzen und Kaufwünsche von Kindern und Jugendlichen hat.