Wie das Gehirn auf Fett in Lebensmitteln anspricht

ZOU | 21.10.2023

Ein Team der Universität Cambridge ist der Anziehungskraft fettiger Lebensmittel ein Stück weit auf die Spur gekommen: Milchshakes mit unterschiedlichem Fettgehalt aktivierten bei Freiwilligen bestimmte Hirnregionen. Je nachdem, wie stark diese Signale ausfielen, variierte die persönliche Vorliebe für fettige Lebensmittel.
Fettes Essen ist angenehm - das Gehirn spricht direkt darauf an. image.originalResource.properties.copyright

22 Freiwillige wurden gebeten, Milchshakes mit unterschiedlichem Fett- und Zuckergehalt zu probieren und anschließend zu sagen, wie viel sie für das jeweilige Produkt bezahlen würden. Während der Verkostung wurden Hirnscans durchgeführt, die bestimmte Erregungsmuster im Gebiet der Großhirnrinde über der Augenhöhle (orbitofrontaler Kortex) anzeigten. Dabei war ein Zusammenhang zwischen der Stärke der Erregung und dem Gefühl im Mund durch die glatte, ölige Textur zu beobachten. Je stärker diese Signale waren, umso mehr war eine Person bereit, für den Milchshake zu zahlen.

Besonders interessant war, dass die Reaktion im Gehirn und die Empfänglichkeit für die Textur das Essverhalten widerspiegelten: Bei einer anschließenden kostenlosen Mahlzeit, bei der es mehrere Currygerichte mit unterschiedlichem Fettgehalt gab, neigten diejenigen mit einer stärkeren Erregung des orbitofrontalen Kortex dazu, mehr Curry mit einem hohen Fettgehalt zu essen.

Die Forschenden werten dies in dem Fachmagazin „Journal of Neuroscience“ als Hinweis darauf, dass Belohnungssysteme des Gehirns Nahrungsfett über das Mundgefühl wahrnehmen. Vermutlich spielt der orbitofrontale Kortex dabei eine besondere Rolle und ist an der Vorliebe für fettreiche Nahrungsmittel beteiligt.

Quelle: DOI 10.1523/JNEUROSCI.1473-23.2023