Wie finde ich einen Therapieplatz?

NK | 21.10.2022

Mehr als jeder vierte Deutsche ist im Laufe eines Jahres von einer Depression, Angststörung oder einer anderen psychischen Erkrankung betroffen. Doch wo findet man Unterstützung? Und wie genau kommt man an einen Therapieplatz?
Bei einem Erstgespräch mit einem Psychotherapeuten lässt sich herausfinden, ob eine psychische Erkrankung besteht und wie sich diese am besten behandeln lässt. image.originalResource.properties.copyright

Wenn Symptome wie Traurigkeit, bedrückende Stimmung, dauerhafte Angst oder Erschöpfung zum ständigen Begleiter werden, könnte eine psychische Erkrankung dahinterstecken. Die Stiftung Gesundheitswissen hat für Betroffene Informationen zusammengestellt, die bei der Suche nach Hilfe bei einer psychischen Erkrankung helfen können.

Wer unsicher ist, ob der nächste Schritt zu einem Therapeuten führt, kann sich zunächst an seinen Hausarzt wenden. Diese ärztliche Einschätzung kann helfen - auch wenn keine Überweisung erforderlich ist, um eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen.

Schritt 1: Erstgespräch

Um einen Therapieplatz zu bekommen, ist zunächst ein Erstgespräch in einer psychotherapeutischen Sprechstunde nötig. Dazu kann man sich direkt an einen Psychotherapeuten wenden, diese sind dazu verpflichtet, Erstspräche anzubieten - unabhängig davon, ob sie einen Therapieplatz haben oder nicht. Auch die Terminservicestellen der Krankenkassen helfen bei der Vermittlung eines Termins. Bei diesem ersten Gespräch wird geklärt, ob eine psychische Störung vorliegt und welche Hilfsmaßnahmen ergriffen werden können. Wird eine Therapie empfohlen, kann man sich mit dem Befund in dieser oder auch jeder anderen Praxis einen Therapieplatz suchen.

Schritt 2: Therapieplatz suchen

Leider kommt es vor, dass der Therapeut, der das Erstgespräch geführt hat, keinen Therapieplatz anbieten kann. Daher können Patienten sich eine andere Praxis suchen oder sich bei mehreren Praxen auf die Warteliste setzen lassen. Listen mit Therapeuten gibt es unter anderem hier: 

Gesetzliche Krankenkassen erstatten die Kosten der Therapie, wenn der Therapeut eine Kassenzulassung hat. 

Schritt 3: Probesitzung

Nun folgen sogenannten Probesitzungen, bei denen Patient und Therapeut herausfinden können, ob sie zueinander passen und eine Vertrauensbeziehung entstehen kann. Hier besprechen beide auch Ziele, Ablauf und Dauer der angedachten Therapie. Erwachsenen können bis zu vier Probesitzungen in Anspruch nehmen, Kinder und Jugendliche sogar bis zu sechs. Im Anschluss kann die Therapie starten.

Schnelle Hilfe bei psychischen Problemen

In manchen Fällen kann man selbst nicht warten und benötigt direkt schnelle Hilfe bei psychischen Problemen. Dann gibt es hier Hilfe:

  • Telefonseelsorge unter 0800 / 111 0 111 oder 800 / 111 0 222 oder per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de.
  • Kinder und Jugendliche können sich an die Telefonnummer 116 111 wenden.
  • Bei akuten Suizid-Gedanken immer den Notruf unter 112 wählen.