Wundversorgung

Waren beim Gemüseschnippeln die Finger im Weg? Kommt der Junior mit aufgeschrammten Knien nach Hause? Oder hat die Nachbarkatze die Krallen gewetzt? Die gute Nachricht: Kleine Wunden lassen sich schnell und einfach versorgen.


© shih-wei/iStockphoto

1. Sauberkeit ist gefragt

Grundsätzlich gilt: Nur eine saubere Wunde heilt problemlos. Mehl, Öl, Honig oder ähnliche Hausmittel sind absolut tabu. Es drohen Infektionen durch gefährliche Keime! "Eine frühzeitige Desinfektion ist dagegen durchaus sinnvoll. Die Wunde wird dadurch gereinigt und das Risiko eines Wundinfekts gemindert", empfiehlt Dr. med. Guido Siebenhaar, Wundexperte von der Poliklinik für Dermatologie und Venerologie der Uniklinik Köln.

Desinfektionsmittel aus der Apotheke müssen heute übrigens nicht mehr brennen. Es gibt spezielle Produkte, bei denen nicht einmal kleine Patienten klagen. Nach dem Reinigen und Desinfizieren immer sterile, einzeln verpackte Auflagen verwenden, die nicht mit der Wunde verkleben, aber den Austausch von Luft und Feuchtigkeit ermöglichen.

2. Wunden mögen es feucht

Schützende Pflaster oder Verbände helfen bei allen Verletzungen mit hohem Infektionsrisiko. "Ein Risiko für Entzündungen bieten Verletzungen, bei denen eine hohe Anzahl an Keimen in die Wunde eindringt", erklärt Wundexperte Siebenhaar. "Das wären beispielsweise Bisswunden, Schürfwunden oder auch Schnittwunden mit verunreinigtem Material, etwa einem benutzten Küchenmesser."

Nach der Erstversorgung mit Kompressen und Mullbinden werden heute die meisten Wunden feucht behandelt. In der Wundflüssigkeit befinden sich Enzyme, Hormone und Wachstumsfaktoren. Sie sorgen dafür, dass sich neue Zellen bilden und die Wunde schneller heilt. Für die feuchte Wundversorgung gibt es spezielle, sogenannte hydroaktive Verbände und Pflaster, die ein Austrocknen verhindern.

3. Was Wundsalben leisten - und was nicht

Oberflächliche Hautabschürfungen dürfen nach gründlicher Reinigung mit klarem Wasser oder steriler Kochsalzlösung offen abheilen. Solchen trockenen Wunden helfen Salben mit Dexpanthenol. Sie binden Feuchtigkeit und regen den Körper an, neue Hautzellen zu bilden. Ihre Grenzen erreichen solche Präparate bei bereits infizierten Wunden. Siebenhaar: "Ein Lokalantibiotikum, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Tyrothricin, kann die Entzündungserreger stoppen und die körpereigene Wundheilung fördern. Die Wunde heilt ohne Folgen ab."

Wann ist der Arzt gefragt?

  • bei tiefen, stark blutenden oder stark verschmutzten Wunden,
  • bei größeren, infizierten Wunden,
  • bei Verletzungen am Kopf oder im Gesicht,
  • bei Bisswunden, wenn kein Tetanus-Impfschutz mehr besteht,
  • bei größeren Verbrennungen.

Wer an Diabetes oder Durchblutungsstörungen leidet, sollte bereits mit kleineren Verletzungen zum Arzt gehen.

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