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Zuckersteuer in Großbritannien zeigt Wirkung

Dr. Karen Zoufal  |  11.03.2021

Ein Jahr nach Einführung einer Steuer auf zuckerhaltige Getränke in Großbritannien kauften die Menschen zwar noch dieselbe Menge an Erfrischungsgetränken, nahmen daraus aber deutlich weniger Zucker auf. Das berichten Wissenschaftler in einer vom Fachblatt „BMJ“ veröffentlichten Studie.

Zwei Gläser mit Cola und Eis auf dunklem Hintergrund.
In vielen Erfrischungsgetränken steckt zu viel Zucker. Mit einer entsprechenden Steuer wollen einige Länder wie Großbritannien gegensteuern.

Insgesamt hatte sich die Menge aller gekauften – besteuerten und unversteuerten – Erfrischungsgetränke im Vergleich zu der Zeit vor Einführung der „Zuckersteuer“ nicht verändert. Der in den Getränken enthaltene Zucker verringerte sich jedoch pro Haushalt und Woche um fast zehn Prozent: Das waren etwa 30 Gramm oder drei Teelöffel. Der Kauf von Süßwaren und alkoholischen Getränken veränderte sich in dieser Zeit nicht.

Die Ergebnisse zeigen, dass die britische Zuckersteuer wie beabsichtigt funktioniert, ohne der Getränkeindustrie zu schaden. Sie basieren auf rund 31 Millionen Einkäufen von durchschnittlich 22.183 Haushalten, in denen alle eingekauften Lebensmittel und Getränke wöchentlich erfasst wurden.

Je mehr Zucker, desto teurer das Getränk

Zuckerhaltige Getränke erhöhen das Risiko für Karies, Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Steuern auf diese Getränke, um den Konsum zu senken. Die britische Steuer auf Erfrischungsgetränke wurde im April 2018 eingeführt und ist nach Zuckergehalt gestaffelt: Getränke mit mehr als acht Gramm Zucker pro 100 Milliliter werden mit 0,24 GBP pro Liter und Getränke mit fünf bis acht Gramm Zucker pro 100 Milliliter mit 0,18 GBP pro Liter besteuert. Getränke, die weniger Zucker enthalten, werden nicht besteuert.

Quelle: DOI 10.1136/bmj.n254

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