18 Jahre jüngeres Gehirn durch grünes Blattgemüse

ZOU | 10.03.2023

Menschen, die besonders viel grünes Blattgemüse aßen, hatten in einer Studie weniger Alzheimer-typische Ablagerungen in ihrem Gehirn: Verglichen mit Menschen, die sich ungesund ernährten, waren bei ihnen Plaque-Mengen nachweisbar, wie sie im Schnitt bei 18 Jahre jüngeren Menschen zu beobachten sind, berichtet ein Forschungsteam in dem Fachmagazin „Neurology“.
Grünes Blattgemüse könnte das Gehirn fit halten, folgern Wissenschaftler aus einer aktuellen Studie. image.originalResource.properties.copyright

Menschen, die sich am besten an die Mittelmeerdiät hielten, hatten nach ihrem Tod deutlich weniger Alzheimer-Plaques im Gehirn als ihre Altersgenossen mit ungesunder Ernährung: Den Plaque-Mengen nach waren sie vergleichbar mit 18 Jahre jüngeren Personen. Bei Teilnehmenden, die sich an die MIND-Diät hielten, waren Plaque-Mengen nachweisbar, die im Schnitt bei zwölf Jahre jüngeren Personen zu beobachten waren. Beide Ernährungsweisen sind sich ähnlich (siehe Kasten).

Bei der Betrachtung einzelner Nahrungsbestandteile zeigte sich, dass Personen, die mindestens sieben Portionen grünes Blattgemüse pro Woche aßen, den Plaque-Mengen in ihrem Gehirn nach fast 19 Jahre jünger waren als Menschen, die am wenigsten davon aßen. „Eine Verbesserung der Ernährung in nur einem Bereich – wie der Verzehr von mehr als sechs Portionen grünem Blattgemüse pro Woche oder der Verzicht auf frittierte Speisen – war mit weniger Amyloid-Plaques im Gehirn verbunden, ähnlich wie bei etwa vier Jahren jüngeren Personen“, stellte Dr. Puja Agarwal von der RUSH-University in Chicago fest.

Die Studie beweist zwar nicht, dass grünes Blattgemüse die Ursache für weniger Alzheimer-Plaques im Gehirn ist, aber dennoch könnten die MIND-Diät und die mediterrane Ernährung eine Möglichkeit sein, die Gehirngesundheit älterer Menschen zu verbessern.

An der Studie hatten 581 Personen mit einem Durchschnittsalter von 84 Jahren teilgenommen. Sie beantworteten Fragen zu ihrer Ernährung und erklärten sich dazu bereit, ihr Gehirn nach dem Tod für Forschungszwecke zu spenden. Sie starben durchschnittlich sieben Jahre nach Studienbeginn. Unmittelbar vor ihrem Tod wurde bei 39 Prozent der Teilnehmenden Demenz diagnostiziert, bei der Untersuchung nach dem Tod erfüllten 66 Prozent die Kriterien für die Alzheimer-Krankheit.