Max heißt das Alpaka, das von Forschenden aus Hamburg und Göttingen mit einem Oberflächenprotein des Herpesvirus geimpft wurde. Sein Immunsystem bildete daraufhin rund eine Milliarde Mini-Antikörper, sogenannte Nanobodies.
Einer davon kann die Viren an der Infektion von Körperzellen hindern. Diesen galt es zuerst zu isolieren: Denn das Forschungsteam gewann etwa eine Milliarde verschiedener Nanobodies aus dem Blut des Alpakas.
Ein Nanobody gegen Lippenherpes und Genitalherpes
Der bestimmte Nanobody wirkt sowohl gegen den Erreger von Lippenherpes (HSV-1) als auch gegen den von Genitalherpes (HSV-2). „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Bindung des Nanobodies das Protein daran hindert, seine Form so zu verändern, dass es die Membranen fusionieren kann. So wird die Infektion verhindert“, erklärt der Zellbiologe Kay Grünewald. Für die Zukunft ist das vielversprechend, denn der Nanobody kann im Labor in großen Mengen hergestellt werden.
Hoffnung für Risikogruppen
Die Forschenden sehen ein großes Potenzial, vor allem für Menschen, bei denen eine Herpesinfektion besonders gefährlich werden kann – etwa Neugeborene oder immungeschwächte Personen. Sogar eine Vorbeugung der Übertragung während der Schwangerschaft von Mutter auf Kind halten sie für möglich.
Von der Forschung zur Therapie
Bevor der Antikörper als Medikament eingesetzt werden kann, sind jedoch noch weitere Studien nötig. Bis zur Zulassung wird es also noch einige Zeit dauern.
Quelle: DOI 10.1038/s41586-025-09438-5