Ein häufig von Katzen übertragener Parasit, Toxoplasma gondii, könnte auch zu Erschöpfung, Verlust von Muskelmasse und allgemeinen Anzeichen von Gebrechlichkeit im Alter beitragen.
Für die Studie untersuchte ein Forschungsteam das Blut von 601 Menschen über 65 Jahren aus Spanien und Portugal. 67 Prozent von ihnen hatten im Blut Anzeichen einer unauffälligen (latenten) Infektion. Es gab zwar keinen Zusammenhang zwischen einer Infektion und Gebrechlichkeit, jedoch waren Menschen mit größeren Mengen an Antikörpern gegen den Parasiten deutlich häufiger gebrechlich.
Dies größeren Antikörpermengen könnten auf eine stärker verlaufene Infektion, mehrere Infektionen oder eine kürzliche Reaktivierung zurückzuführen sein, vermuten die Studienautoren in dem Fachmagazin „Journals of Gerontology“. Bei Menschen mit vielen Antikörpern waren auch bestimmte Entzündungsmarker vermehrt anzutreffen, was darauf hindeutet, dass eine Infektion mit dem Parasiten Entzündungen verschlimmern könnte. Da sich Toxoplasmen häufig im Muskelgewebe „verstecken“, könnten sie zum altersbedingten Muskelschwund beitragen.
„Diese Arbeit ist von Bedeutung, weil sie zum ersten Mal Beweise für die Existenz eines Zusammenhangs zwischen Gebrechlichkeit bei älteren Erwachsenen und der Intensität der Reaktion auf eine T. gondii-Infektion liefert“, sagte Prof. Blanca Laffon vom Interdisziplinären Zentrum für Chemie und Biologie an der Universität A Coruña. Die Forschenden weisen aber darauf hin, dass die Studie nicht beweist, dass Toxoplasmen Gebrechlichkeit verursachen.
Toxoplasmen sind weit verbreitet, in manchen Ländern infizieren sich mehr als 65 Prozent der Menschen irgendwann in ihrem Leben. Nach der Infektion verbleiben die Parasiten oft unbemerkt im Körper. Übertragen werden Toxoplasmen häufig von Wild- und Hauskatzen, die Endwirte des Parasiten sind. Vögel und Nagetiere sind Zwischenwirte: Wenn Katzen infizierte Tiere fressen, vermehren sich die Toxoplasmen in ihrem Darm, und sie scheiden infektiöse Eier mit dem Kot aus. Menschen können sich z. B. beim Reinigen der Katzentoilette, durch verunreinigtes Wasser oder schmutziges Gemüse infizieren, aber auch durch den Verzehr von ungekochtem Schweine-, Lamm- oder anderem Fleisch. Die meisten merken davon nichts, nur etwa in zehn Prozent der Fälle kommt es zu einer kurzen grippeähnlichen Erkrankung. Die Toxoplasmen bleiben jedoch oft unbemerkt in Zysten im Muskel- und Gehirngewebe im Körper.
Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen mit Toxoplasma gondii sind:
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