Männergesundheit

Andropause: Kommen Männer schon mit 30 in die Wechseljahre?

ZOU  |  23.05.2025 11:16 Uhr

Auch Männer erleben mit zunehmendem Alter hormonelle Veränderungen. Doch es ist ein Irrtum zu glauben, die Andropause sei das männliche Äquivalent der weiblichen Wechseljahre. Sie ist vielmehr ein allmählicher Rückgang des Testosteronspiegels, der schon ab dem 30. Lebensjahr beginnt.

Mann beim Wandern.
Bei Männern sinkt im Laufe der Jahre der Spiegel an Testosteron. Ob und wann dies zu Beschwerden führt, ist individuell unterschiedlich.
© jacoblund/iStockphoto

Nicht nur eine Frage des Alters

Ob und wann der Testosteronabfall überhaupt zum Problem wird, ist schwer zu sagen. Neben dem Alter spielen viele weitere Faktoren eine Rolle, z. B. Diabetes, Übergewicht, Stress, Depressionen, Erkrankungen der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und Medikamente. In diesen Fällten sollte die Ursachen behandelt werden, anstatt voreilig Testosteron zu nehmen. 

Symptome, die auf zu wenig Testosteron zurückgehen können 

Anzeichen für einen geringen Testosteronspiegel können z. B. sein:

  • Müdigkeit
  • wenig Energie
  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schlaflosigkeit
  • Libidoverlust
  • Erektionsstörungen
  • das Ausbleiben von Morgenerektionen
  • langsameres Bartwachstum
  • Brustwachstum

Viele Männer haben vorübergehend solche Probleme, wenn sie müde, erschöpft und gestresst sind. Stress hemmt ein Hormon, das Fruchtbarkeit und den Testosteronspiegel reguliert. Wenn der Stress nachlässt, können sich deshalb auch die Symptome wieder bessern. 

Nicht immer muss ein niedriger Testosteronspiegel behandelt werden

Die Endokrinologin Dr. Hélène Lavoie von der Universität Montreal ist darüber besorgt, dass immer mehr Männer eine Testosteronbehandlung beginnen: „Eine Testosterontherapie sollte nicht systematisch verschrieben werden.“ Sie rät Männern, deren Libido, Energie, Muskeln, Konzentration und Stimmung nachlassen zur Geduld und dazu, sich eine Pause zu gönnen und Leistungsangst zu überwinden. „Ich sage meinen Patienten oft: Wenn Sie früher eine Libido hatten, machen Sie sich keine Sorgen, sie kommt zurück. Die Libido ist multifaktoriell: Sie funktioniert bei Männern und Frauen, wenn alles andere in ihrem Leben funktioniert. Kleine Veränderungen können einen großen Unterschied machen.“

Zuweilen übersteigt das Risiko einer Hormontherapie den Nutzen: „Die Wirkung ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Sie ist nicht wie ein Medikament, das Blutdruck oder Blutzucker senkt. Wir müssen es vermeiden, ein natürliches Phänomen zu pathologisieren und lernen, die Fälle zu identifizieren, die ein Eingreifen erfordern, um die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt zu behandeln“, sagte Lavoie. Sie warnt junge Männer eindringlich davor, Testosteron und andere Hormone zum Muskelaufbau zu nehmen: „Anabole Steroide können Ihre Fruchtbarkeit unwiderruflich schädigen.“

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