Ballaststoffe verringern das Risiko für Depressionen

Dr. Karen Zoufal | 08.01.2021

Ballaststoffe haben viele Vorteile für die Gesundheit und senken beispielsweise das Risiko für Diabetes, Herzerkrankungen und einige Arten von Krebs. In einer Studie wurde nun festgestellt, dass sie auch mit einem verringerten Risiko für Depressionen zusammenhängen, insbesondere bei Frauen vor Beginn der Wechseljahre.
Eine Portion Müsli enthält viele wertvolle Ballaststoffe, etwa in Form von Haferflocken. image.originalResource.properties.copyright

Die Studie aus „Menopause“, der Fachzeitschrift der Nordamerikanischen Menopause Gesellschaft (NAMS), bestätigt einen umgekehrten Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Ballaststoffen und Depressionen bei Frauen vor der Menopause. Bei Frauen nach der Menopause wurde dagegen kein Unterschied beobachtet. 

Das Darmmikrobiom scheint für den Zusammenhang zwischen Ballaststoffen und Depressionen eine Rolle zu spielen und könnte die Wechselwirkungen zwischen Darm und Gehirn zumindest teilweise erklären. Ballaststoffe verbessern den Reichtum und die Vielfalt der Darmmikrobiota. Möglicherweise profitieren Frauen nach der Menopause weniger von Ballaststoffen, weil sich der Östrogenmangel auf das Gleichgewicht der Mikroorganismen im Darm auswirkt. Ballaststoffe kommen hauptsächlich in Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten vor.

„Diese Studie hebt einen wichtigen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Ballaststoffen und Depressionen hervor. Was wir essen hat einen tiefgreifenden Einfluss auf das Darmmikrobiom, und das scheint eine Schlüsselrolle für Gesundheit und Krankheit zu spielen“, sagte Dr. Stephanie Faubion, medizinische Direktorin von NAMS.

Depressionen sind häufige und schwerwiegende psychische Erkrankungen, die Personen nicht nur in ihren täglichen Aktivitäten beeinträchtigt, sondern auch zum Suizid führen können. Schätzungen zufolge leiden weltweit mehr als 264 Millionen Menschen daran. Veränderungen des Lebensstils, beispielsweise der Ernährung, Bewegung und Achtsamkeit, können dazu beitragen, das Risiko für Depressionen zu verringern. 
 

Quelle: DOI: 10.1097/GME.0000000000001711