Antibiotika werden immer mehr zur ersten Wahl bei der Behandlung von Blinddarmentzündungen und reichen bei vielen Patienten schon aus. Das zeigen die Ergebnisse einer im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichten Studie, in der die Erfolge einer Behandlung mit Antibiotika mit denen einer Operation verglichen wurden.
Durch die Einnahme von Antibiotika wurde eine Blinddarmoperation bei fast sieben von zehn Patienten in den ersten drei Monaten vermieden. Nach vier Jahren waren knapp die Hälfte der Betroffenen operiert worden. Etwa 25 Prozent der Patienten hatten eine verkalkte Ablagerung im Blinddarm. Bei ihnen kam es in den ersten 30 Tagen häufiger zu Komplikationen und anschließend doch zu einer Operation. Nach 90 Tagen war die Wahrscheinlichkeit einer Operation in beiden Gruppen dagegen gleich groß.
„Angesichts dieser Ergebnisse und neuer Behandlungsrichtlinien ist es wichtig, dass Chirurgen und Patienten die Vor- und Nachteile von Operationen und Antibiotika besprechen, um sich für die zu diesem Zeitpunkt am besten geeignete Behandlung zu entscheiden“, sagte Prof. Dr. Giana Davidson von der Universität Washington und Direktorin des klinischen Koordinationszentrums der Studie.
Diese ist die bisher größte randomisierte klinische Studie zur Behandlung von Blindarmentzündungen: In 25 Krankenhäusern stimmten 1.552 Patienten mit Blinddarmentzündung der Teilnahme zu und wurden nach dem Zufallsprinzip entweder mit Antibiotika oder einer Blinddarmoperation behandelt. Die Patienten wurden über die Behandlung hinaus vier Jahre lang beobachtet.
Quelle: DOI 10.1056/NEJMc2116018
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