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Brustkrebs: Apotheke unterstützt die Therapie

AK Nds/RF  |  01.10.2021

Am 1. Oktober ist Weltbrustkrebstag. Viele moderne Medikamente erhöhen die Erfolgsaussichten gegen den Brustkrebs. Zwar bleibt die möglichst brusterhaltende Operation das Maß der Dinge. Doch in den letzten Jahren sind die Chancen der Betroffenen durch eine Vielzahl von Arzneistoffen erheblich gestiegen, die Therapie als geheilt abzuschließen. Für den Erfolg ist die Therapiebegleitung durch die Apotheke entscheidend, darauf weist die Apothekerkammer Niedersachsen hin.

Apothekerin berät Frau.
Die Apotheken vor Ort können Brustkrebs-Patientinnen sicher und empathisch in der medikamentösen Behandlung unterstützen.
© iStock.com/Gligatron

Ist der Befund bei einem Brustkrebsverdacht positiv, bleibt eine operative Entfernung des Tumorgewebes in der Regel die wichtigste Behandlungsmethode. Im Gespräch mit dem behandelnden Onkologen wird geklärt, ob und wie operiert werden kann und ob bereits vor dem Eingriff eine medikamentöse Behandlung, die sogenannte neoadjuvante Therapie, eingeleitet wird. Diese vorangehende Chemotherapie kann oftmals das Rückfall- und Sterberisiko nachweislich senken.

Der Operation kann eine Anschlusstherapie folgen, die mögliche im Körper verbliebene Krebszellen vernichten soll. Diese Therapie hängt von verschiedenen Kriterien ab, zum Beispiel der Tumorgröße und seinen Gewebeeigenschaften, ob die Betroffenen bereits in den Wechseljahren sind oder der Krebs gestreut, also Metastasen gebildet, hat. Mit der Ärztin oder dem Arzt wird entschieden, welches Verfahren sich eignet.

Sicher geplant – korrekt eingenommen

Bei allen Themen rund um die Medikation, aber auch mit Fragen zur richtigen Pflege der in Mitleidenschaft gezogenen Haut, sind Betroffene in der Apotheke vor Ort gut aufgehoben. Die Apothekerinnen und Apotheker beraten sie individuell und begleiten bei ihrer Therapie. Bereits heute können in der Apotheke beispielsweise Medikationsanalysen für die häufig sehr komplexen Arzneimitteltherapien von Brustkrebspatientinnen durchgeführt werden.

Dazu wird in einem Beratungsgespräch besprochen, ob die Patientin ihre verordnete Medikation und deren Indikation bereits selbst kennt. Der Apotheker erstellt einen aussagekräftigen Medikationsplan und erklärt dabei beispielsweise, ob das Medikament nüchtern oder zu den Mahlzeiten eingenommen werden muss, welche Zeitabstände zu beachten sind oder wie Tabletten und Kapseln richtig angewendet werden. Auch Therapiepausen werden exakt in den Plan geschrieben. Manche Medikamente müssen zum Beispiel drei Wochen eingenommen werden, dann wird eine Woche pausiert.

Damit mögliche Wechselwirkungen von Vorneherein minimiert werden, sollte die Patientin in diesem Gespräch alle eingenommenen Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel, auch aus der Drogerie, benennen. Grund: Wechselwirkungen mit anderen Arzneien, Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln können sich erheblich auf den Erfolg einer onkologischen Therapie auswirken.

Ab Anfang 2022 haben alle gesetzlich Krankenversicherten Anspruch auf pharmazeutische Dienstleistungen wie die Medikationsanalyse, deren Kosten derzeit meist noch von den Betroffenen selbst übernommen werden.

Der häufigste Tumor der Frau

Eine hohe Compliance, also die Einhaltung der Therapievorgaben durch die Betroffenen, spielt eine große Rolle für der Erfolg der Therapie. Verordnete Arzneien sollten korrekt eingenommen und die Medikation nicht eigenmächtig verändert werden. Die Apotheken vor Ort können Betroffene sicher und empathisch in der medikamentösen Behandlung unterstützen und mit ihrer Expertise entscheidend zum Behandlungserfolg beitragen.

Das Mammakarzinom ist der häufigste maligne Tumor der Frau, Männer sind seltener betroffen: So kamen 2014 auf etwa 69.220 neu erkrankte Frauen 650 Männer mit Brustkrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 64 Jahren. Durch das Mammographie-Screening wird die tumorspezifische Mortalität gesenkt. Die Prognose der Patienten wird vor allem vom Stadium und von der Biologie der Erkrankung bestimmt.

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