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Covid-19 ist eine Erkrankung, die viele Patienten sehr lange beschäftigt: Mehr als jeder Vierte, der wegen einer Infektion mit dem Coronavirus stationär behandelt wurde, musste nach der Entlassung noch mindestens ein weiteres Mal ins Krankenhaus. Das zeigt die erste bundesweite Langzeitstudie, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) durchgeführt hat.
Neben der hohen Wiederaufnahmerate zeigt sich bei den Covid-19-Erkrankten auch eine hohe Sterblichkeit: So starben insgesamt 30 Prozent der Patienten während des ersten Krankenhausaufenthalts oder in den ersten sechs Monaten danach. Die Ergebnisse der Studie sind im Fachmagazin „PLOS ONE“ veröffentlicht worden.
In die Auswertung sind Daten von insgesamt 8.679 bei Covid-19-Erkrankten eingeflossen, die im vergangenen Jahr wegen ihrer Infektion im Krankenhaus behandelt wurden. Von diesen Patienten mit einem Durchschnittsalter von 69 Jahren verstarben 25 Prozent im Krankenhaus. Von den 6.235 Überlebenden mussten 1.668 (27 Prozent) innerhalb eines halben Jahres erneut im Krankenhaus aufgenommen werden. Die Wiederaufnahme erfolgte in den meisten Fällen wegen Problemen mit der Atmung (36 Prozent) oder aufgrund neurologischer Störungen (29 Prozent). „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei schweren Verläufen der Erkrankung eine engmaschige Nachsorge durch Haus- und Fachärzte erforderlich ist“, sagt Christian Günster, Leiter des Forschungsbereich Qualitäts- und Versorgungsforschung beim WIdO.
Die Studie macht auch die Sterblichkeitsraten der stationär behandelten Covid-19-Erkrankten erstmals über einen längeren Zeitraum transparent. So starben 24 Prozent der Patienten im ersten Monat nach der Krankenhausaufnahme. Drei Monate nach der Erstaufnahme lag der Anteil der Verstorbenen bereits bei 28 Prozent, sechs Monate danach bei 30 Prozent. Mehr als jeder zweite über 80-Jährige war ein halbes Jahr nach stationär behandeltem Covid-19 verstorben. „Diese Zahlen zeigen, dass Covid-19 auch nach dem Krankenhausaufenthalt zu vielen Todesfällen führt – insbesondere bei den Älteren. Die Krankheit hat damit auch langfristig schwerwiegende Folgen“, sagt Günster.
Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0255427
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