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Depression: Im Alter spielen Risikofaktoren keine große Rolle

Dr. Karen Zoufal  |  16.06.2021

Neuen Forschungsergebnissen zufolge hängt es vom Alter ab, wie stark typische Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht die Wahrscheinlichkeit für eine Depression erhöhen. Bei Senioren scheinen typische Risikofaktoren demnach weniger entscheidend zu sein.

Ältere Frau, schaut traurig in die Ferne.
Im Alter spielen typische Risikofaktoren für eine Depression keine so große Rolle mehr wie in jüngeren Jahren.
© Halfpoint/iStockphoto

Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, extremes Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine depressive Verstimmung oder Depression. So leiden Personen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren, bei denen mehrere Risikofaktoren gemeinsam auftreten, häufiger an depressiven Symptomen als jene, die wenige oder keine Risikofaktoren aufweisen. Bei den über 65-Jährigen scheinen diese Risikofaktoren für das Auftreten einer Depression jedoch eine geringere Rolle zu spielen als bei jüngeren Personen.

Warum sich die Risikofaktoren im Alter weniger stark auswirken, darüber können die Autoren nur spekulieren. Sie nehmen an, dass die Risikofaktoren Strukturen im Gehirn verändern, die an der Regulation von Emotionen beteiligt sind. Auch die schlechtere Gesundheit und körperliche Belastungen, die mit den Risikofaktoren einhergehen, könnten auf die Stimmung drücken. Dass die Effekte im Alter wenig ausgeprägt sind, führen die Autoren unter anderem darauf zurück, dass man in höherem Alter häufig gelassener ist und mit Stress besser umgehen kann.

Für die Langzeitstudie, die bei „The Journals of Gerontology: Series B“ erschienen ist, wurden die Daten von mehr als 7000 Personen im Alter über 50 Jahren ausgewertet und der Verlauf von depressiven Symptomen mit typischen Risikofaktoren abgeglichen.

Quelle: 10.1093/geronb/gbab063

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