Gesellschaft

Die Lebenserwartung steigt, weil wir nicht mehr jung sterben

Dr. Karen Zoufal  |  28.06.2021

Über die Frage, warum die Menschen heutzutage älter werden als früher und inwieweit sich die Lebenspanne verlängern lässt, diskutieren Wissenschaftler seit vielen Jahren. In einer internationalen Zusammenarbeit von Forschern aus 14 Ländern wurde die Lebensdauer von Menschen und verschiedenen Affenarten untersucht – mit dem Ergebnis, dass sich das Altern aufgrund biologischer Einschränkungen wahrscheinlich nicht verlangsamen lässt.

Ein Kind ist im Zoo und steht vor dem Affengehege. Der Junge und das Affenbaby heben gleichzeitig die Hand.
Menschen und Affen haben viele Gemeinsamkeiten - auch was die Lebenserwartung angeht.
© AlinaDemidenko/iStockphoto

Daten von Mensch und Tier zeigten ein bei allen ähnliches Sterblichkeitsmuster: Im Säuglingsalter ist die Sterblichkeit hoch, im Kindes- und Jugendalter nimmt sie rapide ab, bleibt bei jüngeren Erwachsen gering und steigt dann mit zunehmendem Alter kontinuierlich an. Weiter zeigen die Analysen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung früher niedrig war, weil viele Menschen jung starben. Mit der Verbesserung der medizinischen, sozialen und ökologischen Verhältnisse stieg die Lebenserwartung, so dass heute mehr Menschen viel länger leben.

Der Vergleich legt jedoch nahe, dass sich die Lebenserwartung nicht noch weiter erhöhen lässt. José Manuel Aburto vom Leverhulme Center for Demographic Science in Oxford sagte: „Der Weg zum Tod im Alter hat sich nicht geändert. Unsere Studie legt nahe, dass darüber die Evolutionsbiologie bestimmt, und der medizinische Fortschritt konnte diese biologischen Einschränkungen bisher nicht überwinden.“

Das Team hat Daten von 17 in freier Wildbahn und 13 in Zoos lebenden Affenarten analysiert, die über Jahrzehnte hinweg gesammelt worden waren, darunter Gorillas, Paviane, Schimpansen und Meerkatzen. Außerdem untersuchten die Forscher Geburts- und Sterberegister von mehreren verschiedenen menschlichen Populationen des 17. bis 20. Jahrhunderts. Der Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift "Nature Communications".

Quelle: DOI 10.1038/s41467-021-23894-3

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